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Industriemetalle
[Goldman Sachs] - Alle Industriemetalle im GSCI® Index werden an der London Metal Exchange in der City zwischen Lloyds of London und Aldgate gehandelt. Die Wurzeln dieses Handelsplatzes reichen bis zur Royal Exchange im Jahr 1571 zurück. Die im GSCI® vertretenen Industriemetalle sind Aluminium, Zink, Nickel, Blei und Kupfer. Industriemetalle werden im Wesentlichen im produzierenden Gewerbe und in der Bauwirtschaft eingesetzt. Daher ist die Nachfrage sehr stark von der weltwirtschaftlichen Entwicklung abhängig. Aufgrund des wachsenden Bedarfs in den Schwellenländern ist in den Industrieländern kürzlich Besorgnis über die Verknappung der Metallrohstoffe laut geworden.
Aluminium
LME Primary Aluminium Futures handeln Aluminium mit einer Mindestreinheit von 99,7% in Einheiten von 25 metrischen Tonnen pro Kontrakt. Die Preisnotierung erfolgt in US-Dollar je Tonne. Aluminium ist der bedeutendste nichtferrometallische Werkstoff. Sein geringes spezifisches Gewicht von 2,7 Tonnen pro Kubikmeter und seine hervorragende Formbarkeit machen es im Fahrzeug- und Flugzeugbau sowie in vielen anderen technischen Bereichen unersetzbar.
KupferÂ
LME Copper Futures handeln Kupfer der Qualitätsstufe „Grade A" in Einheiten von 25 metrischen Tonnen pro Kontrakt und notieren in US-Dollar pro Tonne. Kupfer gehört zu den ältesten von Menschen genutzten Metallen und ist ein Legierungsbestandteil von Bronze, die einem Zeitalter der Menschheitsentwicklung den Namen gab, und von Messing. Da Kupfer in erster Linie wegen der hohen elektrischen und thermischen Leitfähigkeit geschätzt wird, kommt es heute überwiegend in der Bauindustrie und in der Elektroindustrie zum Einsatz. Daher ist der Umfang der Bautätigkeit in den Industrie- und den Schwellenländern, wie derzeit insbesondere in China, maßgeblich für die Nachfrage.
BleiÂ
LME Standard Lead Futures beziehen sich auf 25 metrische Tonnen mit einer Reinheit von 99,97%, die Notierung erfolgt in US-Dollar je Tonne. Blei ist ein sehr weiches Metall, das außerdem sehr korrosionsbeständig ist. Daher wurde es früher oft im Rohrleitungsbau eingesetzt, später wurde es als der Klopffestigkeit dienendes Additiv dem Kraftstoffbenzin zugesetzt. Auch davon ist man aus Umweltschutzgründen abgekommen. Heute wird der größte Teil des Bleis für Batterien verwendet. Ironischerweise hat gerade der Umweltschutz aber auch neue Anwendungsgebiete eröffnet: Bleimäntel isolieren Heimkraftwerke gegen elektrische Schläge und gefährliche Strahlungen.
Nickel
Die LME Nickel Futures beziehen sich auf jeweils sechs metrische Tonnen von Nickel mit einer Reinheit von 99,80%, die Notierung erfolgt in US-Dollar je Tonne. Dass Nickel ein eigenständiges Metall ist, wurde erst Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckt. Zuvor hatte man Nickel für einen unschmelzbaren Bestandteil des Kupfererzes gehalten. Dies deutet bereits auf die hohe Temperaturbeständigkeit und Korrosionsfestigkeit dieses Werkstoffs hin. In der Stahlindustrie stellte man fest, dass bereits geringe Legierungsbestandteile von Nickel die Festigkeit und die Korrosionseigenschaften von Stahl sehr positiv beeinflussen. Daher wird Nickel heute in erster Linie zur Legierung von rostfreiem Stahl und für andere Metalllegierungen sowie zur galvanischen Beschichtung eingesetzt.
Zink
LME Special High Grade Zinc Futures beziehen sich auf jeweils 25 metrische Tonnen von Zink mit einer Reinheit von 99,995%, die in US-Dollar je Tonne notiert werden. Zink wird meist gemeinsam mit Blei gewonnen. Da Zink stark elektropositiv ist, wird es hauptsächlich zur Beschichtung von nichtrostfreiem Stahl eingesetzt, um diesen vor Korrosion zu schützen. Verzinkter Stahl wird in erster Linie in der Bauwirtschaft, im Fahrzeug- und Maschinenbau sowie in Haushaltsgeräten eingesetzt. Mit knapp einem Fünftel steht die Produktion von Messing, einer Legierung aus Kupfer und Zink, an zweiter Stelle des Zinkverbrauchs.
Auszug aus dem Goldman Sachs "Rohstoff-Kompass"
Download als PDF: Rohstoff Kompass
Homepage: www.goldman-sachs.de
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