Wissen I Grundlagen Hebelzertifikate
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Wie Turbos (KO-Produkte) funktionieren
[Citibank Global Markets] - Schnallen Sie sich an, legen Sie den Turbo ein und geben Sie mal richtig Gas! Wenn die Märkte nicht so recht in Fahrt kommen sind Turbos ein ideales Produkt, um Schwung in Ihr Depot zu bringen. Turbos besitzen nämlich einen höheren Hebel als normale Optionsscheine (Plain Vanilla Warrants). Doch Vorsicht: neben einer größeren Chance besteht auch ein höheres Risiko. So verfallen Turbos wertlos, sobald sie die Knock-out-Barriere erreichen. Der Anleger erleidet dann einen Totalverlust. Mit Turbos kann man sowohl auf steigende (Turbo-Bulls) als auch fallende Kurse (Turbo-Bears) setzen.
Turbos machen die Bewegung des Basiswertes 1:1 mit
Turbos besitzen ein Delta von nahezu 1, d.h. sie machen die Bewegung des Basiswertes nahezu 1:1 mit. Zur Erinnerung: das Delta gibt (unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses) an, um wie viel der Optionsschein absolut an Wert gewinnt /verliert, wenn der Basiswert um 1 Punkt steigt/fällt.
Beispiel:
Angenommen das Delta wäre 100 und der Dax steigt um 1 Punkt, steigt der Optionsschein mit einem Ratio von 0,01 um 0,01 x 1 = 0,01 EUR bzw. 1 Cent. Steigt der Dax um 100 Punkte, würde der Schein 0,01 x 1 x 100 = 1 EUR steigen:
In Grafik 1 ist das Gewinnpotenzial eines Turbo Bulls auf den Dax einem Dax Open End-Zertifikat gegenüber gestellt. Der Turbo-Bull hat einen Basispreis von EUR 3.900. Die Knock-out Schwelle ist bei den "normalen Turbos" mit dem Basispreis identisch. Bei einem Dax-Stand von 4.000 Punkten kostet der Turbo Bull € 1,19 das Dax-Zertifikat € 40.00 Steigt der DAX auf 4.100 Punkte, entwickeln sich Zertifikat und Turbo nahezu parallel zum Dax, d.h. das Zertifikat kostet dann € 41,00, der Turbo € 2,23. Aufgrund des wesentlich geringeren Kapitaleinsatzes beim Turbo macht der Wertzuwachs beim Turbo allerdings 87% aus, beim Zertifikat "nur" 2,5%. Umgekehrt: berührt der Turbo Bull die Schwelle von 3.900 Punkten, erleidet man mit dem Turbo einen Totalverlust. Mit einem Zertifikat hätte man hingegen nur einen Verlust von 2,5% gemacht. Turbos sind daher nichts für Anleger mit schwachen Nerven.
Turbo Bears
Mit Turbo Bears setzt man auf fallende Kurse. Im folgenden Beispiel wurde ein Turbo-Bear mit Basis /Knock-out € 4.100 gewählt. Der Turbo verfällt wertlos, sobald der DAX die Marke von € 4.100 berührt bzw. überschreitet. Wie sich der Turbo gegenüber einem DAX-Zertifikat verhält, ist in Grafik2 und dargestellt.
Höhere Hebelwirkung durch geringere Prämie
Vergleicht man Turbos und gewöhnliche Optionsscheine mit gleichen Ausstattungsmerkmalen, fällt eines gleich auf: Turbos sind günstiger, da die Prämie geringer ausfällt als bei Plain Vanillas. Folglich haben Turbos häufig eine höhere Hebelwirkung als gewöhnliche Warrants (gleiche Ausstattungs-merkmale vorausgesetzt). Den höheren Hebel bezahlt man aber mit einem höheren Risiko in Form der Knock-out-Barriere.
Geringer Volatilitätseinfluss
Eine weitere Besonderheit ist der Volatilitätseinfluss, der bei Turbos so gut wie keine Rolle spielt, da die Scheine nur einen geringen Zeitwert besitzen. Dies muss aber kein Vorteil sein, denn Volatilitätsänderungen wirken bei Plain Vanillas in beide Richtungen. So kann ein Optionsscheinkäufer von steigenden Volatilitäten profitieren, ohne dass sich der Basiswert bewegt.
Die Knock-out-Barriere
Bei Turbos heißt es für Anleger aufgepasst: berührt oder unterschreitet der Dax bei einem Turbo-Bull die Knock-out-Barriere, verfällt der Turbo wertlos. Der Anleger erleidet einen Totalverlust. Bei einem Turbo-Bear ist es umgekehrt: berührt oder überschreitet der DAX die Barriere, verfällt auch hier der Turbo wertlos. Anleger sollten sich des hohen Risikos bewusst sein und permanent den Markt beobachten. Ausgeknockte Scheine werden von der Citigroup noch vier Wochen nach dem Knock-out zu 0,001 zurück gekauft.
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