Wissen I Grundlagen Hebelzertifikate
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Abgrenzung Knock-Out Zertifikate und Knock-Out OS
Definition Knock-out-Zertifikat
[boerse-stuttgart.de] - Knock-out-Zertifikate gibt es in zwei Produktvarianten. Eine Variante profitiert von steigenden Aktienkursen oder Indizes und wird mit der Bezeichnung "Turbo", "Long" oder "Bull" gekennzeichnet. Die andere Variante reagiert positiv wenn der Kurs des Basiswertes sinkt. Diese Produktvariante wird unter dem Namenszusatz "Short" oder "Bear" von den Emittenten begeben. Knock-out-Zertifikate reagieren fast eins zu eins auf die absoluten Bewegungen ihres Basiswertes. Da Knock-out-Zertifikate billiger als der Basiswert selbst sind, ergibt sich in der prozentualen Bewegung eine Hebelwirkung.
Der Hebel resultiert aus dem im Vergleich zur Direktanlage geringeren Kapitaleinsatz. Dies hat zur Folge, dass der Wert des Knock-out-Zertfikates auf eine Kursbewegung des jeweiligen Basiswertes prozentual stärker reagiert. Dieser Effekt wird im Gegensatz zu Optionsscheinen nicht durch die komplexen Preisparameter wie Volatilität oder Zeitwert beeinflusst. Den jeweils aktuellen Hebel kann man bei Knock-out-Zertifikaten einfach und schnell ermitteln.
Ermittlung des Hebels
(Indexstand * Bezugsverhältnis)/Verkaufskurs = Aktueller Hebel
Knock-out-Zertifikate besitzen zumindest eine Knock-out-Barriere, die gleich den Optionsscheinen als "Basispreis" oder "Strike" bezeichnet wird. Wird diese Knock-out-Barriere erreicht, verfällt das Knock-out-Zertifikat wertlos. Anleger, denen das Risiko eines Totalverlustes zu gefährlich ist, können auf ein Knock-out-Zertifikat mit eingebauter Stop-Loss-Marke zurückgreifen. Bei diesen wird das Knock-out-Zertifikat schon vor Erreichen des Knock-out-Levels ausgestoppt und der Anleger erhält einen Restbetrag ausbezahlt.
Um sich über die genaue Ausstattung der Stop-Marke zu informieren, sollte ebenfalls der Verkaufsprospekt des Emittenten im Vorfeld geprüft werden.
Definition Knock-out-Optionsschein
Knock-out-Optionsscheine gibt es ebenfalls in zwei verschiedenen Produktvarianten.
Während die als "Turbo", "Long" oder "Bull" titulierten Knock-out-Optionsscheine auf steigende Kurse des Basiswerts positiv reagieren, setzen die als "Short" oder "Bear" gekennzeichneten Produkte auf fallende Kurse des Basiswerts. Knock-out-Optionsscheine ermöglichen es ebenfalls, die Kursbewegungen eines Index oder einer Aktie nahezu im Verhältnis 1 : 1 nachzuvollziehen. Anleger müssen hierbei einen deutlich geringeren Betrag investieren, der für den direkten Erwerb des Basiswertes (Aktie oder Index) oder eines herkömmlichen Optionsscheines mit gleicher Laufzeit und gleichem Basispreis aufzubringen wäre. Knock-out-Optionsscheine ermöglichen daher einen großen Hebel. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Optionsscheinen gilt bei Knock-out-Optionsscheinen das Optionsrecht als vorzeitig ausgeübt, wenn während der Laufzeit der Kurs des Basiswertes im Tagesverlauf eine bestimmte Barriere erreicht oder unterschreitet (Knock-out).
Mit dem Knock-out endet die Laufzeit dieser Produkte.
Knock-out-Optionsscheine besitzen zumindest eine Knock-out-Barriere, die gleich den klassischen Optionsscheinen als "Basispreis" oder "Strike" bezeichnet wird. Wird diese Knock-out-Barriere erreicht, verfällt der Knock-out-Optionsschein wertlos. Anleger, denen das Risiko eines Totalverlustes zu gefährlich ist, können auf einen Knock-out-Optionsschein mit eingebauter Stop-Loss-Marke zurückgreifen. Bei diesen wird das Produkt vor Erreichen des Knock-out-Levels ausgestoppt und der Anleger erhält einen Restbetrag ausbezahlt. Auch hier sollte im Vorfeld der Verkaufsprospekt des Emittenten gelesen werden.
Bei bis auf die zusätzlich eingezogene Barriere gleichen Optionsbedingungen sind Knock-out-Optionsscheine infolge des potentiellen Knock-outs grundsätzlich immer billiger als klassische Optionsscheine, da das Risiko besteht, dass der Optionsschein während der Laufzeit vorzeitig ausgeübt wird bzw. das Produkt verfällt. Die Prämie eines Knock-out-Optionsscheines ist daher umso niedriger, je näher der aktuelle Kurs des Basiswertes an der Barriere liegt da auch das Knock-out Risiko zunimmt.
Volatilitätseinfluss bei Knock-out-Optionsscheinen
Der Volatilitätseinfluss auf den Preis von Knock-out-Optionsscheinen ist verglichen mit dem Einfluss auf einen herkömmlichen Optionsschein relativ gering. Im Gegensatz zu klassischen Optionsscheinen steigt bei einer fallenden Volatilität der Preis von Knock-out-Optionsscheinen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Knock-out kommt, wird in diesem Fall als ziemlich gering eingestuft. Bei steigenden Volatilitäten verliert der Knock-out-Optionsschein aber an Wert, jetzt steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Knock-out-Optionsschein einem Knock-out erliegt. Für den Anleger wird dieser Volatilitätseinfluss allerdings erst dann relevant, wenn sich das Produkt nahe an einem Knock-out befindet.
Knock-out-Zertifikate versus Knock-out-Optionsscheine
Einflussfaktoren
KO Zertifikat: Kurs Basiswert, restlaufzeit
KO Optionsschein: Kurs Basiswert, Restlaufzeit, geringerVolatilitätseinfluss
Volatilitätseinfluss
KO Zertifikat: ohne Einfluss
KO Optionsscheine: geringer Einfluss (Am höchsten nahe Knock-Out Barriere
Vorzeitiger Verfall
KO Zertifikat: ja
KO Optionsschein: ja
Hebel ab Kaufzeitpunkt
KO Zertifikat: konstant
KO Optionsschein: konstant
Vergleichskennzahlen
KO Zertifikat: Prämie baut sich linear ab
KO Optionsschein: Prämie baut sich linear ab
Handelbarkeit
KO Zertifikat: jederzeit börslich oder ausserbörslich handelbar
KO Optionsschein: jederzeit börslich oder ausserbörslich handelbar
alternative Bezeichnungen
KO Zertifikat: Turbo, Long, Bull, Short, Bear
WKO Optionsschein: ave, Bull, turbo, Short, Bear, Long
Quelle: boerse-stuttgart.de - Auszug auf Knock-Out Infobox
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