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5 gute Gründe jetzt vorsichtig bei DAX & Co zu sein!
Sebastian Hell I QTrade - Indizes - 01.07.2014
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
vor wenigen Tagen veröffentlichte die US-Investmentbank Goldman Sachs eine sehr interessante Studie über die Volatilität an den Märkten. Darin wurde über das „Paradoxon der Volatilität“ gesprochen. Kurz gesagt bedeutet dies, dass bei niedriger Volatilität die Anleger schnell vergessen, dass es früher einmal höhere Schwankungen an den Märkten gab. Man gewöhnt sich schnell an die aktuelle Situation, wo Rücksetzer kaum auftreten und wenn, dann sind sie sehr gering.
Alles läuft in geordneten Bahnen. Auch Regierungen, Regulierungsbehörden und die Wirtschaft mögen diese Situation. Daher droht jedoch Gefahr! Aufgrund der geringen Bewegungen laden viele Institute und Händler deutlich mehr Risiko auf, da aufgrund der niedrigen Volatilität die Risikobewertungsmodelle nicht Alarm schlagen. Gefahr droht jedoch dann, wenn die Schwankungen wieder abrupt ansteigen. In den nachfolgenden Abschnitten, werde ich Ihnen 5 Argument aufzählen, warum man momentan vorsichtig sein und nicht zu viel Risiko aufladen sollte.
1. DAX-Vola ist sehr niedrig
Die aktuelle Volatilität des DAX gemessen am VDAX steht bei 14,6 Prozent. Der langfristige Durchschnitt liegt bei etwa 24. Somit notieren die aktuellen Werte fast 50 Prozent unter ihrem Durchschnittskurs. Gleichzeitig notiert die Volatiltität im DAX in der Nähe ihrer langfristigen Tiefststände bei 11 Prozent. Auswertungen zeigen, dass in 90 Prozent der Fälle, die Volatilitätswerte im Dax höher sind als aktuell. Ein Anstieg der Schwankungen sollte also bald erfolgen!
2. Keine Ãœberraschungen mehr bei Arbeitsmarktdaten
Eine Analyse der Wachstumsraten der amerikanischen Erwerbstätigenquote hat gezeigt, dass es hier in jüngster Zeit kaum noch Überraschungen gab. Die Schwankungen sind auf ein 50 Jahrestief gefallen, was bedeutet, dass die Erwartungen in der Regel getroffen werden. Keine Überraschungen = keine Schwankungen für Trader. Früher gab es meist extreme Schwankungen während der Arbeitsmarktdaten, doch dies ist seit einigen Monaten passé. Auch hier dürfte es zu Veränderungen kommen.
3. Weltweit niedrige Volatilitäten bei Indizes
Eine Auflistung der Volatilitäten der wichtigsten Indizes zeigt, dass überall sehr niedrige Werte gemessen werden. Somit dürften global mehr Risiken eingegangen werden, die bei einem Volatilitätssprung zu Problemen bei Banken und Versicherungen führen.
4. FX-Volatilität auf Rekordtief
Die Schwankungsbreite bei den G6-Währungen ist so niedrig wie seit Beginn der Aufzeichnungen vor 34 Jahren nicht mehr. Auch hier liegt der Durchschnitt bei gut 10 Prozent und damit 70 Prozent über den aktuellen Niveaus. Gerade bei den Devisen fällt die Schwankungsbreite seit 2012 beständig, was einen Gewöhnungseffekt hervorruft.
5. S&P Volatilität knapp 50 Prozent unter dem Durchschnitt
Auch im S&P, dem beliebten amerikanischen Index, ist die Schwankungsbreite gemessen an der historischen Volatilität auf 8,2 Prozent gefallen, während der Durchschnitt bei 15 liegt.
Zusammengefasst zeigt sich deutlich, dass wir uns seit 2012 in einer Marktphase der fallenden Volatilitäten befinden. Nach der vorangegangen Krise bedeutet dies für viele Banken eine Entlastung. Allerdings ist die Vola inzwischen derart niedrig, dass schon ein Sprung um 50 Prozent nach oben Chaos auslösen kann. Und selbst dann sind die meisten Schwankungswerte immer noch unter ihren Durchschnitten. Händler sollten daher die Volatilität genau im Auge behalten und ihre Strategien daraufhin überprüfen, ob sie auch für stärkere Schwankungen geeignet sind.
Ihr Sebastian Hell
CFD-Experte & Börsenjournalist
https://qtrade.de/tradingblog
Die obenstehende Kolumne wird Ihnen präsentiert von QTrade (www.qtrade.de)!
Ãœber den Autor & Qtrade
Sebastian Hell hat Internationale Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlich regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte. QTrade mit Sitz in München bietet seinen Kunden neben Top-Handelskonditionen umfangreiche Zusatzsoftware für den MetaTrader 4 und 5 wie Actionlines, Sekunden-Trader, QCentral, QSnap und vieles mehr! Mehr Infos unter www.qtrade.de
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