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Devisen - EUR/INR: Indien ist für Anleger wieder attraktiv!
Dr. Detlef Rettinger - Forex - 09.06.2014
Wie die anderen BRIC-Staaten, Brasilien, Russland und China, erfüllte auch Indien in den letzten beiden Jahren nicht die in das Land gesetzten Wachstumshoffnungen. In Indien ist dafür vor allem der Reformstau verantwortlich. Eine ineffiziente und korrupte Verwaltung bremst willige Investoren ebenso aus wie die unzureichende Infrastruktur. Doch nach dem überraschend hohen Wahlsieg des neuen Premierministers Modi macht sich Hoffnung auf mehr Reformeifer breit, zumal er mit der ersten Ein-Parteien-Regierung seit 1984 einen starken politischen Rückhalt besitzt. Übertriebene Erwartungen sollte man aber dennoch nicht haben, denn die Reform der Verwaltung und der Ausbau der Infrastruktur sind Mammutaufgaben, die eher Jahrzehnte als Jahre benötigen. Aber: Der Stillstand scheint beendet und die Regierung will einen wirtschaftsfreundlichen Kurs einschlagen.
Die Konjunktur in Indien steht am Wendepunkt
Das genügte, um Anleger in Scharen ins Land zurückzulocken. Allein 2,9 Mrd. USD investierten internationale Fonds im Mai in indische Anleihen, die Aktienkurse schossen nach oben und die Rupie wertete auf. Natürlich wird es angesichts der großen Hoffnungen auch Enttäuschungen geben, aber Modi könnte wirtschaftlich ein guter Einstieg gelingen, denn der Konjunkturzyklus dreht derzeit ohnehin nach oben, wie auch die BIP-Daten für das erste Quartal zeigten. Zudem ist die Inflation mit knapp fünf Prozent nur halb so hoch wie noch 2010 und das Leistungsbilanzdefizit sinkt aktuell. Die Chancen stehen also gut, dass die Rupie ihren Aufwärtstrend der letzten Wochen fortsetzt, zumal auch die Notenbank entschlossen ist, einen stabilitätsorientierten Kurs zu fahren. Der Leitzins wurde bei der Sitzung Anfang Juni bei 8,00 Prozent gelassen und eine Zinssenkung ist frühestens Ende 2014 zu erwarten.
EUR/INR weiter unter Druck
Indien hat 2013 stark darunter gelitten, dass die internationalen Anleger aus Furcht vor einer Liquiditätsverknappung durch die US-Notenbank Gelder aus den Schwellenländern abzogen. Es gab bei der Rupie eine Abwertungsspirale, die nur mit Mühe gestoppt werden konnte. Eine neue Krise würde die Rupie zwar wieder unter Druck setzen, aber die Situation hat sich in den letzten Monaten grundlegend geändert. Nicht zuletzt die veränderte politische Lage und das geringere Leistungsbilanzdefizit machen die Währung stabiler. Gerüchten zufolge kauft die Notenbank wegen der aktuell hohen Zuflüsse bereits wieder Fremdwährungen auf, um die Aufwertung zu begrenzen. Charttechnisch kann sich EUR/INR in den nächsten Monaten in Richtung der Unterstützung bei 76/75 INR bewegen.
Fazit
Die Chancen stehen gut, dass die Rupie weiter aufwertet und fortfährt, die Kursverluste des letzten Jahres wettzumachen. Zumal auch die Zinssenkung der EZB hochverzinste Währungen noch attraktiver macht. Im Devisen-Trader zeigen wir Ihnen, wie Sie davon profitieren können.
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