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Baader Bond Markets: Bodenbildung bei russischen Bonds

K. Stopp I Baader Markets - Bonds - 27.03.2014

Risikoaufschläge für Staatsanleihen aus Russland steigen schon seit Wochen. Und doch gibt es Anleger, die wieder einsteigen.

Kapital ist bekanntlich ein scheues Reh. Und wenn der russische Bär dem Reh Angst macht, setzt ein Fluchtreflex ein. So war es auch am Kapitalmarkt zu beobachten. Wegen der Krim-Krise zogen Investoren massiv Kapital aus Russland ab. Die Risikoaufschläge für russische Staatsanleihen stiegen schon seit Wochen. Und doch gibt es Anleger, die die Zeit für gekommen sehen, wieder einzusteigen.

Es ist der Kreml selbst, der für das erste Quartal 2014 mit Kapitalabflüssen von bis zu 70 Mrd. US-Dollar rechnet. Damit würde innerhalb von drei Monaten mehr Geld das Land verlassen als im gesamten vergangenen Jahr, als 63 Mrd. Dollar abgezogen wurden. Und weil der massive Kapitalabzug die Zinsen in die Höhe treibt, hat das russische Finanzministerium mit dem Hinweis auf „unvorteilhafte Marktbedingungen" schon zum vierten Mal in Folge eine Auktion von Staatsanleihen abgesagt. Offenbar entfalten hier die verschärften Wirtschaftssanktionen gegen Russland bereits ihre Wirkung, die laut dem Münchner Ifo-Institut Russland deutlich stärker treffen als die EU. Demnach machen die Exporte Russlands in die EU 15% der Wirtschaftsleistung des Landes aus, Ausfuhren nach Russland hingegen nur 1% der EU-Exporte. Vor diesem Hintergrund haben die Bonitätsprüfer von Standard & Poor's und Fitch Ratings angedroht, die Kreditwürdigkeit Russlands zu senken.

Nachdem auch der Rubelkurs in den vergangenen Wochen deutlich an Wert verloren hat, erholte sich die russische Währung in den letzten Tagen wieder etwas. Ebenso erging es den Anleihekursen, bei denen Anzeichen für eine Bodenbildung zu erkennen sind. So notiert ein auf US-Dollar lautender Bond der russischen Föderation (WKN: 249138) mit Laufzeit 7/2018 und ca. 3,49% Rendite einen Punkt höher als in der vergangenen Woche. Dieselbe Entwicklung ist auch bei auf Rubel lautenden Anleihen zu beobachten, was das Beispiel eines bis 2/2027 laufenden Bonds (A1G10S), der mit ca. 8,96% rentiert, belegt. Dieses Papier hat sich sogar von seinem in der vergangenen Woche erreichten Tief bei 91,44% auf ein Niveau von über 95% erholt.

Auch bei ukrainischen Staatsanleihen, die sowohl in Euro als auch US-Dollar in hohen Stückelungen begeben wurden, scheinen die Tiefs der jüngsten Tage ebenfalls überwunden zu sein. So hat sich ein auf Euro lautender Bond aus Kiew (A0GGXG) mit Laufzeit 10/2015 und ca. 10,71% Rendite von seinem Low bei 81,75% wieder auf über 90% hochgearbeitet. Auch eine bis 9/2020 laufende ukrainische Staatsanleihe in US-Dollar (A1A1H7), die mit rund 9,40% rentiert, hat von 80,65% auf zuletzt 90,65% zugelegt.

Diese Entwicklung wird von der Hoffnung der nahezu bankrotten Ukraine gestützt, in Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds IWF mindestens 15 Mrd. US-Dollar Kredit zu erhalten, was offenbar gelungen ist. Näheres hierzu wird heute um 12:30 MEZ auf einer Pressenkonferenz bekanntgegeben. Zuvor hatte sich der IWF noch mit anderen potenziellen Geldgebern abgestimmt. Die Ukraine soll allein bei einem einzigen Gläubiger rund 16 Mrd. US-Dollar an Schulden haben - ausgerechnet bei ihrem Nachbarn Russland.

Fed und EZB mit gegensätzlichen Signalen
Die EZB versucht, Strafzinsen für Banken salonfähig zu machen.
In den USA gibt es laute Stimmen, die nach einer harten Geldpolitik rufen.

Was die als geldpolitische Taube charakterisierte neue Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, vergangene Woche durchblicken ließ, mussten die Märkte erst mal verdauen. Durch die Blume verkündete sie, dass man bereits im April 2015 die Leitzinsen anheben wolle, um das seit über fünf Jahre andauernde Rekordtief hinter sich zu lassen. Die Finanzmärkte reagierten prompt. In Erwartung höherer Zinsen zogen die Anleiherenditen an, Aktienkurse fielen. Als Lautsprecher fungierte indessen US-Notenbanker Charles Posser, Verfechter einer harten Geldpolitik und Chef der Fed von Philadelphia, der bis Ende kommenden Jahres gar für ein Zinsniveau von 3% plädiert. Mit dieser Forderung steht er zwar bei der Fed allein auf weiter Flur, denn seine Kollegen peilen eher ein Niveau von 1,0% an. Ein solch drastischer Zinsschritt wäre sicherlich angesichts des US-Haushaltdefizits nicht finanzierbar. Dennoch machen diese lauten Töne auch dem Letzten klar, dass in den USA das Ende der Niedrigzinsphase eingeläutet wurde.

In Europa deuten die Zeichen freilich auf eine entgegengesetzte Entwicklung hin, versucht man hier sogar die Möglichkeit eines Strafzinses salonfähig zu machen. So wird der finnische Notenbankchef Liikanen vom „Wall Street Journal“ dergestalt zitiert, dass Strafzinsen seiner Ansicht nach „kein strittiges Thema“ mehr seien. Auch Bundesbank-Chef Jens Weidmann sieht das Folterinstrument der Strafzinsen für Banken, die ihr Geld lieber bei der EZB parken als es zu verleihen, als probates Mittel an – etwa um einer weiteren Aufwertung des Euro vorzubeugen. Noch sei es nicht soweit, sagte Weidmann der Nachrichtenagentur Market News. Aber sollte der hohe Wechselkurs die Preisstabilität in Frage stellen, hält der Bundesbank-Chef eine weitere Zinssenkung für die geeignete Reaktion.

Die Signale von Fed und EZB könnten also unterschiedlicher nicht sein, was die Anleger vielfach dazu bewegt, ihr Geld zunächst in Kurzläufern aller Art zu parken.

EU-Sparkonto mit eingebauter Haftung des Steuerzahlers
Die Umsetzung dieser Idee der EU-Kommission würde uns dem gläsernen Bürger ein gutes Stück näher bringen.

Wohl dem, der auf Politiker der Europäischen Kommission zurückgreifen kann. Diese hatten bereits vor Wochen die Idee eines EU-Sparkontos zur langfristigen Finanzierung der europäischen Wirtschaft entwickelt und im Rahmen des Entwurfs einer EU-Mitteilung nun präzisiert. Nein, dies ist kein vorgezogener Aprilscherz!

Hierbei soll Geld der Sparer auf einem Konto zu einem EU-einheitlichen Zinssatz angelegt werden. Das hört sich für alle „Jäger nach dem verlorenen Zins“ zuerst einmal verlockend an, allerdings werden auf den zweiten Blick die Probleme sichtbar. Denn mit einem solchen EU-Sparkonto greift man in Grundelemente der freien Marktwirtschaft ein und beraubt die Banken einer ihrer Refinanzierungsmöglichkeiten. Bereits die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank macht den Kreditinstituten das (Über)Leben schwer. Aber durch das Weiterreichen der Gelder an Unternehmen würden die Risiken von den Banken auf die Steuerzahler übertragen. Dies entspricht nicht dem, was unsere Politiker uns weismachen wollen, nämlich Banken einem Stresstest zu unterziehen, um die Haftungsrisiken für Steuerzahler zu reduzieren. Dieser Switch der Zuständigkeiten einerseits und der Haftung andererseits würde wie eine doppelte Verneinung nichts verändern und der Steuerzahler wäre wieder mittendrin statt nur dabei.

Zusätzlich wäre durch die Einführung eines solchen Kontos der gläserne EU-Bürger geschaffen, und man hätte seitens der Politik endlich einen weiteren Einblick in die Vermögenslage der Bürger. Somit wäre für diese Gelder das Thema Steuerhinterziehung vom Tisch, aber auch das im Zusammenhang mit der Unantastbarkeit von Vermögen i. H. v. 100.000 € entstandene Risiko kalkulierbarer. Denn unter Umständen müsste, wegen einer Zersplitterung größerer Geldbeträge auf mehrere Familienmitglieder bei unterschiedlichen Banken, dieser Garantiebetrag nach unten angepasst werden.

Ideen haben sie schon, unsere Politiker.

Industrienationen laufen den armen Ländern davon
Im Sinne einer gerechteren Verteilung sollten die Industriestaaten ihre Märkte für Produkte aus weniger entwickelten Ländern öffnen.

Ok, rein rechnerisch nützt die Globalisierung allen Ländern, überall nimmt das Pro-Kopf-Einkommen zu. Das ist das Ergebnis einer Prognos-Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Allerdings wachsen die Industrienationen mit einer solchen Dynamik, dass sich der Abstand zu den Schwellen- und Entwicklungsländern weiter vergrößert. Damit öffnet die Globalisierung die Schere zwischen Arm und Reich eher noch weiter, heißt es bei der Stiftung. Erst über einen längeren Zeitraum werde sie dazu beitragen, dass Schwellen- und Entwicklungsländer die Wohlstandslücke zu den Industrienationen verkleinern könnten. Ein Problem, das wir auch aus der Fußball-Bundesliga kennen.

42 Länder hatte Prognos genauer untersucht. Demnach hat sich die Wohlstandslücke in den vergangenen zwei Jahrzehnten weiter vergrößert. Während durch Globalisierungseffekte das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in den Industrienationen um bis zu 1.500 € jährlich stieg, wuchs es in Ländern wie Mexiko, China oder Indien um weniger als 100 € je Einwohner, resümiert die Bertelsmann Stiftung. Selbst der Abstand zwischen Deutschland und dem wegen seiner Wachstumsraten oft beneideten China hat sich vergrößert. 1990 betrug der Abstand zwischen dem realen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Studie zufolge 20.879 €, 2011 waren es sogar 25.630 €.

Zu den Gewinnern zählen laut Bertelsmann Stiftung vor allem das exportstarke Deutschland, Finnland, Dänemark und Japan, das am meisten von der Globalisierung profitiert. Die Verflechtung auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene sei für 20% des Wachstums der deutschen Volkswirtschaft verantwortlich gewesen. Der durchschnittliche jährliche Einkommensgewinn pro Kopf betrug in Deutschland demnach 1.240 €. Am geringsten waren die absoluten Zuwächse der Pro-Kopf-Einkommen in den großen Schwellenländern Brasilien und Russland (je 120 €), Mexiko (100 €), China (80 €) und Indien (20 €). Um diese Diskrepanzen im Sinne einer gerechteren Verteilung und einer sozialen Befriedung auszugleichen, sollte es nun Sache der Industriestaaten sein, ihre Entwicklungspolitik zu verstärken und ihre Märkte für Produkte aus weniger entwickelten Ländern zu öffnen.

"Bank-Run" zeugt von Spannungen in chinesischem Finanzsektor
Es ist höchste Eisenbahn, dass Peking seine Finanzreformen auf die Schiene bringt.

Die Chinesische Mauer kann durchaus auch die Funktion einer Staumauer haben. Denn dahinter stauen sich Risiken auf, von denen das Ausland zu Zeiten der totalen Abschottung des Reichs der Mitte kaum Notiz genommen hätte. Aber nun türmen sich im dortigen Finanzsektor Gefahren auf, deren man sich bewusst werden muss.

Dass China mit hausgemachten Problemen zu kämpfen hat und im Begriff ist, sich dem westlichen Finanzgebaren anzupassen, ist hinlänglich bekannt. Davon zeugen nun auch Berichte eines „Bank-Runs“ im Osten Chinas. Demnach sollen Hunderte von Sparern die Schalter von Bankfilialen gestürmt haben, nachdem Gerüchte über die Pleite eines kleinen Kreditinstituts die Runde gemacht hatten. Die Panik weitete sich auch auf andere Bankhäuser aus. Chinas Bankenverband versucht nun zu beschwichtigen, konkrete Maßnahmen wurden freilich nicht genannt.

Der „Bank-Run“ erfolgte nur wenige Wochen, nachdem in China erstmals eine Unternehmensanleihe geplatzt war. Das Reich der Mitte versucht nun, nach Jahren des schuldenfinanzierten Booms, vorsichtig die Luft aus der Kreditblase zu lassen. Der kumulierte Schuldenstand in der chinesischen Wirtschaft, den es nun abzubauen gilt, wird auf satte 240% des BIPs taxiert. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass solche Verschuldungsgrad-Exzesse stets in Crashs endeten, wie zum Beispiel 1929 in den USA, 1990 in Japan, 1997/98 in Asien sowie auch 2007 in Irland und Spanien. Es ist also höchste Eisenbahn, dass die von Peking erst vor zwei Wochen angekündigten großen Finanzreformen auf die Schiene gebracht werden!

Große europäische Emittenten stürmen Kapitalmarkt
Volkswagen denkt an die Privatkunden und wählt als kleinste handelbare Einheit 1.000€.

Diese Woche schlug am Primärmarkt die Stunde großer europäischer Emittenten. So begab der niederländisch-britische Ölkonzern Royal Dutch Shell zwei Anleihen mit 7 und 12 Jahren Laufzeit. Die Emissionen über je 1 Mrd. € wurden als 7-jährige Anleihe (A1ZE3H) mit einem Kupon von 1,625% bei + 33 bps über Mid Swap und mit einem Kupon von 2,50% bei + 48 bps über Mid Swap für die 12-jährige Anleihe (A1ZE3J) gepreist.

Glencore, der weltweit größte Rohstoffhändler, emittierte ebenfalls eine 7-jährige Anleihe (A1ZFF9) mit Fälligkeit April 2021 und eine 12-jährige Anleihe (A1ZFGA) mit Fälligkeit April 2026. Die Kupons weisen 2,75% respektive 3,75% aus. Gepreist wurde die 7-jährige, 600 Mio. € schwere Anleihe bei +148 bps über Mid Swap. Der Emissionspreis betrug somit 99,448%. Die 12-jährige Anleihe mit einem Volumen von 500 Mio. € wurde bei +178 bps über Mid Swap gepreist, was einen Emissionspreis von 99,431% bedeutete.

EADS, Europas größter Luft- und Raumfahrt- sowie zweitgrößter Rüstungskonzern, legte eine 10-jährige Anleihe (A1ZFGC) mit Fälligkeit April 2024 auf. Der Kupon des 1 Mrd. € schweren Bonds beträgt 2,375%. Gepreist wurde die Anleihe bei +58 bps über Mid Swap, was einem Emissionspreis von 99,833% entsprach.

Swisscom, neben der Schweizerischen Post eine Nachfolgerin der ehemaligen staatlichen PTT und heute ein führendes Telekommunikations-Unternehmen der Schweiz, begab eine 7-jährige Anleihe (A1ZFEN) mit Fälligkeit September 2021 und einem Volumen von 500 Mio. €. Der Kupon beträgt 1,875%. Gepreist wurde die Anleihe zum Kurs von 99,076% bzw. bei +58 bps über Mid Swap.

Besondere Aufmerksamkeit unter Investoren erzielte Volkswagen, das bereits in der vergangenen Woche zwei Hybridanleihen im Volumen von insgesamt 3 Mrd. € emittierte. Eine Tranche ist mit einem Kupon von 3,75% sowie einem Call zum 24.03.2021 und die andere mit einem Kupon von 4,625% sowie einem Call zum 24.03.2026 ausgestattet. In dieser Woche trat zusätzlich VW Leasing am Kapitalmarkt in Erscheinung und begab eine 3,5-jährige Anleihe mit Fälligkeit September 2017 und eine 8-jährige Anleihe mit Fälligkeit April 2022. Die Kupons der jeweils im Volumen von 750 Mio. € begebenen Anleihen liegen bei 1,00% bzw. bei 2,125%. Gepreist wurde die 3,5-jährige Anleihe (A0JCC1) bei +37 bps über Mid Swap, womit der Emissionspreis bei 99,728% lag. Die 8-jährige Anleihe (A0JCC0) wurde bei +67 bps über Mid Swap bzw. 99,506% gepreist.

Euro-Bund-Future: Sommerzeit erspart uns eine Stunde bis zum EZB-Entscheid
Wer macht der Lethargie ein Ende?

Zweimal im Jahr haben wir eine Zeitumstellung zu verkraften und am Wochenende ist es nun wieder soweit, die Uhren werden umgestellt. Eine Stunde weniger Schlaf bereitet vielen jetzt schon Kopfschmerzen. Obwohl es sich hier um ein seit Jahren wiederkehrendes Ritual handelt, stellt sich der Gewöhnungseffekt nur selten ein. Anders als am Rentenmarkt, denn dort haben sich die Anleger schon seit längerer Zeit auf niedrige Renditen eingestellt und somit verinnerlicht. Überraschungen: Fehlanzeige. Auch wenn es nach dem schwachen Ifo-Index für den Rentenfuture nach oben ging, waren die Kursbewegungen in den vergangenen Handelstagen eher als moderat zu bezeichnen. Das Sorgenbarometer bewegte sich in einer Handelsspanne zwischen 142,10% und 143,69% und war als Spiegelbild der Aktienkursentwicklung zu verstehen. Auch daran haben sich die Marktteilnehmer gewöhnt.

Aus Sicht der Charttechnik sind die altbekannten Leitplanken weiter intakt. Das Hoch vom 14. März 2014 bei 143,97% ist weiterhin als Widerstand auszumachen. Der Blick in die andere Richtung offenbart uns die nächste Unterstützung bei 142,10% respektive 141,81%, dem Low vom 07. März 2014.

Da in der nächsten Woche erneut die Währungshüter tagen, besteht die Hoffnung, dass die Reaktion des EZB-Rates auf die Vorgaben aus den USA für neue Impulse am Rentenmarkt sorgt und der gefühlten Lethargie ein Ende setzt. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!

Neuemissionen: Bund sorgt für Planungssicherheit
Amerikaner lieben Floater

Zumindest in Euroland bestand in dieser Handelswoche nur wenig Refinanzierungsbedarf. Lediglich die Niederlande begab eine neue zehnjährige Anleihe (A1ZFBM) mit einem 2%-igen Kupon im Volumen von 6,6 Mrd. €. Zum Wochenschluss wird allerdings Italien mittels dreier Anleihen 10 Mrd. € am Kapitalmarkt aufnehmen.

Ganz anders verhält sich die Lage in den USA. Dort wurden auch in dieser Woche wiederum Geldmarkttitel für 78 Mrd. US-Dollar und darüber hinaus Wertpapiere mit Laufzeiten von 2 und 5 Jahren im Volumen von 67 Mrd. US-Dollar begeben. Da vor Kurzem, im Januar 2014, auch die Amerikaner ihre Liebe zu Floatern entdeckt haben, um sich vor unliebsamen Überraschungen bei der Zinsentwicklung zu schützen, rundete eine entsprechend ausgestattete zweijährige Emission im Volumen von 13 Mrd. US-Dollar die Mittelaufnahme in dieser Woche ab.

In Deutschland hingegen wurde lediglich der Emissionskalender für das 2. Quartal des Jahres veröffentlicht. Dabei setzte der Bund auf Kontinuität und blieb seiner bereits zum Jahresanfang angekündigten Linie bei der Schuldenaufnahme treu. Insgesamt werden in diesem Zeitraum 41 Mrd. € als Kapitalmarktpapiere und 12 Mrd. € als Geldmarktinstrumente neu platziert.

Währungsanleihen: Im April, im April, da macht der Euro was er will!
Brasilianischer Real zeigt sich vom Downgrade unbeeindruckt.

Im Kalender geht es mit großen Schritten auf den April zu, und dieser ist bekannt für sein launisches Wetter. Doch bereits im März erhalten wir einen Vorgeschmack auf das was uns erwartet. Wurden in der vergangenen Woche die Cabrios aus den Garagen geholt, hadert man in dieser Woche damit, dass die Wintersport-Utensilien doch etwas vorschnell verstaut wurden. Ähnlich verhält es sich aktuell mit dem Währungspaar EUR/USD. Denn auch hier ist es nicht so recht gewiss, wo es hingehen soll. Zum Wochenausklang kam der Euro erst einmal unter die Räder, da die Hoffnung auf eine baldige Zinswende in den USA den Greenback beliebt machte. So fiel die Gemeinschaftswährung von 1,3844 USD auf 1,3748 USD. Im Gegenzug konnte sie sich dann jedoch, zum Wochenbeginn, aufgrund von enttäuschenden US-Konjunkturdaten wieder bis auf 1,3875 USD berappeln. Zur Stunde bewegt sich die Gemeinschaftswährung um die Marke von 1,38 USD.

Gegenüber dem Brasilianischen Real zeigt sich der Euro ebenfalls unentschlossen. Zwar wurde Brasilien von der Ratingagentur S&P herabgestuft, doch die brasilianische Landeswährung zeigte sich davon relativ unbeeindruckt und ließ den Euro im Regen stehen. Somit markierte die Gemeinschaftswährung ein neues Zwei-Monats-Tief bei 3,1594 BRL.

Unabhängig vom Wetter-Wirrwarr haben wir in dieser Handelswoche verstärkt Handelsaktivitäten in Fremdwährungsanleihen auf australische Dollar, brasilianische Real, russische Rubel und US-Dollar registriert.

Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de

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