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Devisen - Die Ruhe vor dem Sturm?

Sebastian Hell I QTrade - Forex - 22.11.2012

Devisentrader wissen, dass das Währungspaar EUR/CHF für den Handel inzwischen kaum noch geeignet ist. Aufgrund der Krise in Europa haben viele Anleger und Privatleute Teile ihres Geldes in die Schweiz gebracht. Dies führte zu einer deutlichen Aufwertung des Schweizer Franken und verteuerte dadurch Schweizer Produkte auf dem Exportmarkt. Um diesem Trend entgegen zu wirken und die Schweizer Wirtschaft zu beschützen, musste die SNB (Schweizer Nationalbank) auf drastische Mittel zurückgreifen. Es kam zu groß angelegten Interventionen im Devisenmarkt um dadurch eine weitere Aufwertung des Franken zu verhindern.

Wie funktionieren Interventionen?

Die SNB hat zusammen mit der UBS in den Devisenmarkt eingegriffen. Während die Investoren massenweise Devisen wie EUR oder USD verkauften und den Franken aufkauften, stellten sich die Banken auf die Gegenseite. Aufgrund der starken Nachfrage nach Franken wurde dieser teurer. Damit dieser sich nicht zu stark verteuern konnte, was zu den oben genannten Problemen führt, kaufte die SNB direkt oder durch die UBS die angebotenen Währungen auf und verkaufte dagegen Franken. Dadurch sollte gewährleistet werden, dass EUR/CHF (Euro vs. Schweizer Franken) nicht unter 1,20 Franken pro Euro fällt.

Was sind die Folgen?

Die SNB hat mittlerweile fast 600 Milliarden Devisenbestände in ihrer Bilanz aufgrund der Interventionen. Die Investoren fragen nach wie vor Franken nach und die SNB muss den Franken verkaufen und die angebotenen Devisen annehmen. Bisher konnte der „Boden“ oder „Floor“ wie es Trader nennen bei 1,20 CHF verteidigt werden. Die SNB ist laut eigenen Aussagen gewillt dieses Level mit allen Mitteln zu verteidigen. Allerdings ist dies ein sehr gefährliches Spiel.

Trader und Hedge Fonds könnten angreifen!

Während es in den letzten Wochen eher ruhig war im Schweizer Franken und aufgrund des Bodens die Chancen für Trader zurückgingen, könnte sich dies nun ändern. Broker klagen ohnehin über deutlich gefallenen Handelsvolumen, da der Franken mittlerweile für Trader nicht mehr attraktiv ist. Dies könnte allerdings nur die Ruhe vor dem Sturm sein. Große Hedge Fonds greifen gerne derartige Levels an und versuchen die Notenbanken in die Knie zu zwingen. Sollte es gelingen die 1,20 Franken zu durchbrechen und der Kurs fällt, würden schlagartig auch die Devisenbestände der SNB an Wert verlieren. Mögliches Hedging wäre die Folge mit verheerenden Folgen, da die SNB auch Franken kaufen müsste was die Spirale verstärkten würde. Ignorieren Sie also nicht den Franken bei Ihrem Trading! Hier könnten sich interessante Dinge entwickeln!

Ihr Sebastian Hell
CFD-Experte & Börsenjournalist

Ãœber den Autor & Qtrade
Sebastian Hell hat Internationale Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlich regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte. QTrade mit Sitz in München bietet seinen Kunden neben Top-Handelskonditionen umfangreiche Zusatzsoftware für den MetaTrader 4 und 5 wie Actionlines, Sekunden-Trader, QCentral, QSnap und vieles mehr! Mehr Infos unter www.qtrade.de.

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