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TRADERS´ Kolumne: Die Angst ist des Traders größter Feind

Traders` Mag - Indizes - 01.01.2014

Warum verlieren so viele Trader? Es gibt einen einfachen Grund: Weil sie Angst haben. Angst zu verlieren, Angst etwas zu verpassen, Angst zu spät dran zu sein, Angst das Falsche zu tun, Angst Fehler zu machen, Angst wovor auch immer. Wir haben sogar Angst davor, Verluste glattzustellen, weil der Trade sich ja im nächsten Moment doch als Gewinner entpuppen könnte, oder Angst davor, Gewinne laufen zu lassen, weil der Markt sie uns wieder wegnehmen könnte.

Dieses miese Gefühl der Angst, das unseren Verstand ohne Vorwarnung ausknipsen kann, das unsere Intuition wie ein Hütchenspieler seine Kunden in die Irre führt, diese Angst ist es, die Menschen bei diesem Spiel zu Verlierern macht. Der Schlüssel ist, dies zu erkennen, um vollkommen angstfrei zu agieren. All die Schmerzen zu vergessen, die der Markt jedem Trader früher oder später in seiner Karriere zugefügt hat. Die Kunst ist es, mit dem Wissen zu traden, dass wir scheitern können, aber keine Angst davor zu haben. Als Anfänger verlierst Du wahrscheinlich, weil es Dir an Erfahrung mangelt, aber danach gibt es nur noch einen Grund, warum Menschen verlieren: Weil sie ängstlich sind. Natürlich gibt es Menschen, die neu an den Markt kommen und sich nicht vorstellen können, welche Risiken sich ihrem Erfolg in den Weg stellen werden. Ausgestattet mit dieser Naivität, traden sie quasi angstfrei, doch der Schein trügt. Tief in ihrem Inneren fürchten sie bereits bei jedem Trade den Verlust, die Niederlage. Deshalb sind sie gierig, denn Gier ist nichts anderes als die Angst vor Mangel. Sie werden alles tun, um diese schmerzliche Erfahrung eines Verlustes zu vermeiden, und genau in dem Moment beginnt die Angst, von ihnen Besitz zu ergreifen und ihr Verhalten zu kontrollieren. Und hat der Markt dem Trader erst einmal einige Verletzungen zugefügt, beginnt ein Teufelskreis.

Angst lähmt uns, verhindert schnelle Entscheidungen. Angst ist intensiver als Intuition und verhindert so gute Entscheidungen. Schnelle und gute Entscheidungen sind aber notwendig, um zu gewinnen. Verluste machen uns noch ängstlicher. Dabei ist es so einfach: Wer erfolgreich traden will, muss nur Vertrauen haben. Aber das haben wir häufig nicht.

Selbst ich kann mich davon nicht immer ausnehmen. So erinnere ich mich an Positionen, bei denen ich bereit war, 20 Punkte zu verlieren. Doch dann bekam ich Angst und wollte nur noch zehn Punkte verlieren. Also machte ich mir Sorgen, dachte mir irgendeinen Grund aus, den Stopp nachzuziehen und sah kurze Zeit später, wie der Markt mich ausstoppte, nur um dann – ohne sich noch einmal umzudrehen – in meine Richtung zu laufen. Diese Trader nennt man „schwache Hände“. Wer dazu gehört, wird verlieren. Manchmal bin ich leider auch dabei. Das ist menschlich, macht mich aber in dem Moment zu einem Verlierer. In solchen Situationen muss ich sehen, dass ich schnell wieder die Kontrolle gewinne. Ich hasse es zu verlieren, aber das kommt vor. Ich habe gelernt, damit zu leben, aber was ich wirklich hasse ist, Angst zu haben. Das darf nicht sein, niemals – kommt aber trotzdem vor.

Wenn ich merke, dass ich ängstlich trade, muss ich sofort aufhören, ansonsten haue ich das Geld nur so in den Markt. Die Ironie ist: Angst ist ein Gefühl, das uns schützen soll. Tut es beim Traden aber nicht. Es behindert uns. If you play not to lose, you lose! Wer als Trader erfolgreich sein will, muss sich seinen Ängsten stellen. Nur dann kann er angstfrei traden.

Wie ein kleiner Feigling laufen wir vor unserer Angst davon. Wohl wissend, dass wir sie so nicht überwinden können, aber dennoch hoff end, dass der Zufall, der Markt, ein System, dass irgendjemand uns helfen wird. Vergeblich! Wir drücken uns davor zuzugeben, dass wir Angst haben. Lieber verstecken wir uns hinter Analysen und Systemen, hinter Software und Gurus, nur damit wir uns nicht eingestehen müssen, dass wir ängstlich sind. Oder wozu braucht Ihr sonst das ganze Zeug?

Wenn Du ein erfolgreicher Trader werden willst, dann gesteh Dir ein, wovor Du Angst hast. Stell Dich der Angst. Die meisten sogenannten „Trader“ haben keine „Eier in der Hose“. Entweder der Trade läuft oder eben nicht. Wenn nicht, dann ist es eben so und wir verlieren unser Risiko. Mehr passiert nicht. Vielleicht ist unser Stolz verletzt und wir sind ein wenig ärmer, aber Ihr werdet sehen, Ihr atmet weiter. Also wovor habt Ihr Angst?

Über den Autor Birger Schäfermeier
Birger Schäfermeier begann schon mit 14 Jahren, Aktien zu handeln. Heute ist er nicht nur ein erfolgreicher Trader, der von seinen Trades leben kann, sondern auch Portfoliomanger einer internationalen Asset Managementgesellschaft. Regelmäßige öff entliche Trading-Veranstaltungen, auf denen er live vor Publikum tradet, haben den studierten Wirtschaftswissenschaftler auch über die Grenzen Deutschlands zu einem der bekanntesten europäischen Day Trader gemacht.
Kontakt: www.tradac.de oder bschaefermeier@tradac.de

Dieser Artikel stammt aus dem TRADERS´ Magazin und ist erschienen in Ausgabe November 2010. Homepage und Heftarchiv: www.traders-mag.com

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