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Forex - Carry-Trade Zertifikate - Der größte Handelsplatz der Welt - Teil 6

Derivate Magazin - Forex - 10.01.2010

Derivate Magazin - Carry Trades lassen sich auch bequem in Form von entsprechenden Zertifi katen umsetzen. Hier besteht die Möglichkeit, auf „fertige“ und dynamische Carry-Strategien zu setzen, wie sie z.B. von der UBS oder der Landesbank Berlin angeboten werden. Wer eine dezidierte Meinung zu einer bestimmten Währung gegenüber dem Euro hat, kann sich über Zins-Zertifi kate auch seine eigene Carry-Strategie zusammenstellen.

Intelligente Carry-Strategie der Schweizer Währungsexperten

Die UBS hat in ihrem G10 Carry-Zertifi kat (ISIN CH0028352638) eine professionelle quantitative Carry-Strategie verpackt, die so oder so ähnlich auch im Eigenhandel der Schweizer Bank angewandt werden könnte. Folgende 10 Währungen stehen für die Umsetzung der Strategie zur Verfügung: Japanischer Yen, USDollar, Euro, Neuseeland-Dollar, Australischer Dollar, Britisches Pfund, Schwedische Krone, Norwegische Krone Kanadischer Dollar, Schweizer Franken. Die Carry-Strategie sieht die Anlage in die drei Währungen mit der höchsten Verzinsung vor, die durch Short-Positionen in die drei Währungen mit der niedrigsten Verzinsung finanziert werden.

Zwar bleiben Prognosen bezüglich der zukünftigen Entwicklung der jeweils beteiligten Währungspaare außen vor. In Zeiten erhöhter Risikoaversion und den damit verbundenen Gefahren stärkerer Aufwertungen der fi nanzierenden Währungen besteht jedoch die Möglichkeit, die Carry Trades umzukehren, d.h. sich in den hochverzinslichen Währungen zu verschulden und die Mittel in die niedrigverzinslichen Währungen anzulegen. Der Übergang zu einer von Unsicherheit und Risikoaversion geprägten Phase wird vom eigens entwickelten UBS Risk Index+ angezeigt. Der Verlauf dieses Index wird von verschiedenen Faktoren wie der Volatilität, dem Goldpreis oder der Kursentwicklung verschiedener Branchen bestimmt. Eine zunehmende Schwankungsintensität, ein steigender Goldpreis oder eine temporäre Outperformance konjunkturunabhängiger oder konservativer Branchen würden dann auf ein für Carry Trades ungünstiges Umfeld hindeuten.

Die Idee ist schlüssig: In Zeiten der Unsicherheit werden vorzüglich „sichere Häfen“ aufgesucht, die in Währungen wie dem Schweizer Franken und dem Yen gefunden werden und die in solchen Phasen aufgrund der steigenden Nachfrage aller Marktteilnehmer tendenziell aufwerten.

Exit-Möglichkeit kann Gold wert sein

Dieser intelligente Strategie-Zusatz hat sich bereits im ersten Jahr der Laufzeit mehr als bewährt. Ende Juli 2007 erreichte der UBS Risk Index+ nach Angaben der UBS ein Niveau wie seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nicht mehr. Infolgedessen machte die Strategie eine Kehrtwende um 180 Grad und eröffnete Long-Positionen in den Japanischen Yen, den Schweizer Franken und die Schwedischer Krone, die mit Short-Positionen in den Australischen und Neuseeländischen Dollar sowie in das Britischen Pfund fi nanziert wurden. Während die hochverzinslichen Währungen in dieser Phase – wie am obigen Verlauf der NZD/JPY Wechselkurses beispielhaft zu sehen ist – innerhalb kürzester Zeit um teilweise mehr als 15 Prozent gegenüber den niedrigverzinslichen Währungen abwerteten, konnte das G10 Carry-Zertifi kat um mehr als 8 Prozent zulegen.

Da sich die Carry-Strategie selbst finanziert, kann das beim Kauf des Zertifikates vom Emittenten eingenommene Geld am europäischen Geldmarkt angelegt werden. Die dadurch eingenommen Zinsen in Höhe des Euribor – derzeit immerhin rund 4 Prozent - lässt die UBS abzüglich 0,85 Prozent in den Index einfl ießen. Die Managementgebühr beläuft sich auf 0,25 Prozent pro Quartal. Die Performance der vergangenen knapp 12 Monate in Höhe von 12 Prozent entspricht ungefähr der durchschnittlichen jährlichen Rendite, die das Papier in der sechseinhalbjährigen Rückrechnung erzielt hätte.

Carry-Ansatz der LBB kann weniger überzeugen

Die Landesbank Berlin hat ihr TopZins Währungspicker-Zertifi kat (ISIN DE000LBB1WS5) bereits im August 2006 emittiert. Anders als die UBS legen sich die Landesbänker auf den Euro als fi nanzierende Währung fest. Das Anlageuniversum, bestehend aus acht Receiver-Währungen wird einmal im Jahr angepasst. Auswahlkriterien sind hier ein möglichst hohes Zinsniveau und eine freie Handelbarkeit. Auf Basis eines Trendfolgemodells werden dann monatlich die vier Währungen herausgepickt, die sich gegenüber dem Euro am besten entwickelt haben. Zum Zeitpunkt des aktuellsten einsehbaren Reports von Mitte November 2007 waren dies der Neuseeländische und Australische Dollar, die Isländische Krone und die Türkische Lira. Der Kursverlauf des Zertifi kates kann bisher wenig überzeugen. Nach relativ schwankungsintensiven eineinhalb Jahren wurden bis heute gerade einmal etwas über 5 Prozent erwirtschaftet. In den fünfeinhalb Jahren vor Emission hätte die Strategie laut Rückrechnung eine durchschnittliche jährliche Rendite von mehr als 16 Prozent erzielt.

Ohne Netz und doppelten Boden

Zwar scheint sich der Auswahlmechanismus der vier Hoch-Zinswährungen zu bewähren – in der Rückrechnung ist eine systematische Outperformance gegenüber dem acht Währungen umfassenden Anlageuniversum zu erkennen –, doch weist die Strategie drei entscheidende Nachteile auf. Zum einen ist ihr Erfolg im hohen Maße von einem abwertenden oder zumindest stabilen Euro abhängig. Anders als der Franken oder der Yen konnte sich dieser in den letzten Jahren aber recht gut gegenüber den hochverzinslichen Währungen behaupten. Falls dies auch weiterhin so bleibt, wird es die Carry-Strategie schwer haben. Zum anderen kann das Zinsniveau im Euroraum mit 4 Prozent nicht gerade als niedrig bezeichnet werden. Im Vergleich zu den Währungspaaren des UBSPapiers stellen sich hier wesentlich niedrigere Zinsdifferenzen ein, die die tolerierbaren Aufwertungen wesentlich schmälern. Der größte Nachteil ist jedoch, dass das Währungspicker-Zertifi kat keine Exit-Strategie kennt. Somit sind sichere Verluste sowohl in längeren Phasen, in denen die Carry-Strategien nicht funktionieren, als auch bei einem plötzlich einsetzenden Fluchtverhalten in vermeidlich sichere Währungen vorprogrammiert.

Forex - Der größte Handelsplatz der Welt - Teil 1-8:
- Forex - Wechselkursnotationen - Teil 1
- Forex - Entwicklungen des Währungsmarktes in Zahlen - Teil 2
- Forex - Was bewegt die Wechselkurse?- Teil 2
- Forex - Hohe Zinsen gleich festere Währung? - Teil 4
- Forex - Von Anomalien des Forex-Marktes profitieren - Teil 5
- Forex - Carry-Trade Zertifikate - Teil 6
- Forex - Zins-Zertifikate - Teil 7
- Forex - Exkurs: Makroökonomische Wechselkursmodelle - Teil 8

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