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Tradingpraxis

Traders` Mag - Indizes - 11.08.2009

[Traders' Mag - Michael Voigt] - Wenn wir traden, trainieren wir unserenGeist, ganz in der Gegenwart des Börsengeschehens
zu sein. Wir üben Achtsamkeit für unsere Signale und deren Feinheiten. Der unerfahrene Trader – der Anfänger – unterliegt ständig emotionalen Ablenkungen und kann daher oftmals die Wirklichkeit und Bedeutung von Signalen nicht wahrnehmen, da die emotionale Zerstreutheit zu groß ist.
Michael Voigt (www.boersesachsen.de)wagt die Beschreibung des Psycholebens eines Tradingbeginners.

Achtsamkeit und Disziplin sind das Gegenteil von emotionaler Ablenkung. Das Erlernen des Tradens lässt sich demnach als logische Schrittfolge beschreiben.

1. Regelmäßiges intensives Üben lässt Achtsamkeit und Genauigkeit
wachsen, so wie Krafttraining Muskeln wachsen lässt.
2. Zunehmende Achtsamkeit bringt Veränderungen des Tradingstils
mit sich, welche sich wie folgt äußern:
a. Das Trading wird ruhig und besonnen, denn der menschliche Geist
neigt ohnehin von Natur aus zur Ruhe.
b. Sobald das Trading ruhig und überlegter wird, erlangt der Trader
auch Einsicht in sein Handeln. Er nimmt wahr was er tut und wie
er es tut.

Bis dahin verborgene psychologische Mechanismen, die möglicherweise
unbewusst oder an der Schwelle des Bewusstseins lagen, können durch den Handel bewusst werden. Dies führt zu einem inneren Wachstum und letztendlich zu einem direkten Wahrnehmen der Handelsmentalität. Leider erleben viele Händler das Aufsteigen von Einsichten beim Trading nicht.

Möglicherweise liegt es an der komplexen Psychologie unseres technologisch geprägten Geistes. Die Folge ist, dass viele Tradinganfänger ein bestimmtes Niveau erreichen, aber dann nicht mehr weiterkommen. Ihre Einstellungen und ihr Trading wird starr und verschlossen statt offen und weit. Die Abwehrmechanismen bei fehlenden Erfolgen werden verstärkt und der Trader leugnet seinen negativen Anteil. Der unerfahrene, untrainierte Trader neigt dazu, sein Trading selektiv wahrzunehmen, d. h, er sieht nur, was er sehen will. Alles andere wird geleugnet und unterdrückt.

Die Existenz einer solchen Haltung verhindert aber gleichzeitig auch neue Erfahrungen und Fortschritte beim Trading, was zu einem Teufelskreis führt, in dem vor allem private Trader lange Zeit fest hängen.

Zum Trader in fünf Tagen?

Oftmals ist die Ursache auch in den Vorstellungen zu suchen, dass das Trading innerhalb eines Wochenseminars vollständig erlernbar sei. Es gibt Leute die das Denken. Manche glauben auch, dass ein Wochenende schon genüge. Wenn sie aber schließlich feststellen, dass Trading doch nicht nach einer Woche „Lehrzeit“ erfolgreich ist, sind sie fürchterlich enttäuscht. Es ist schon seltsam, dass wir die Verbindung zwischen unseren Erwartungen und den Konsequenzen, die wir mit dem Trading ziehen, so selten wahrnehmen.

Wenn die von uns erwarteten Tradingergebnisse nicht sofort eintreten, dann reagieren wir. Entweder wir lassen das Trading ganz sein, weil es ja offensichtlich nichts bringt. Oder wir entscheiden, dass es nur für uns nichts bringt. Eventuell stimmt ja mit mir selbst etwas nicht, daher kann es gar nicht funktionieren. Gerade dem Anfänger kann es so vorkommen, als würde jeder andere bessere Ergebnisse erzielen können, als er selbst. Man schielt dann aus dem Augenwinkel auf die anderen und denkt: „ Die anderen sind ja richtig cool. Die haben´s einfach drauf. Sie tun genau das, was der Markt von ihnen erwartet. Ich bin der einzige, der es nicht hinkriegt. Was ist nur los mit mir ?“
Das zerstört natürlich jedes Selbstvertrauen und so mancher Tradinganfänger gibt auf, bevor es losgeht.

Erwartungen und Realität

Wir sehen, die Erwartungen sind eines der grundlegendsten Hindernisse beim Trading. Wenn wir mit dem Traden beginnen, stolpern wir häufig auf den Begriff „ Hindernisse“. Das lässt sich gut mit einer Autofahrt vergleichen. Wir dachten, wir werden auf einer schönen, breiten Autobahn dahin fahren. Stattdessen treffen wir nach einem halben
Kilometer auf einen Erdrutsch und kommen nicht mehr weiter. Das ist ein Hindernis. Bevor wir die Natur der Hindernisse nicht erkannt haben und nicht wissen, wie damit umgegangen werden soll, kommen wir nicht mehr vorwärts.

Wir gelangen an diesen Punkt und nicht weiter. Genau das selbe geschieht, wenn wir (emotionale) Erwartungen an das Trading allgemein oder an einen bestimmten Trade hegen. Erkennen wir diese Geisteshaltung nicht, dann kommen wir ab einem bestimmten Punkt nicht mehr weiter. Wir werden dagegen anrennen, ohne zu wissen, worum es sich handelt. Wir spüren das wir im Trading, speziell bei der Disziplin, nicht mehr weiterkommen.

Der Unterschied zwischen dem Prozess des Lernens (Bücher, Zeitschriften, Seminaren), dem Demohandel oder dem Papertrading im Vergleich zum scharfen Handel liegt darin, dass das Trading selbst zu mehr Weisheit führt, weil wir durch die direkte Erfahrung und Beobachtung mehr über uns und unseren „Tradinggeist“ erfahren. Beim Lernen geht es mehr um die Aufnahme von Informationen. Dem Geist wird also etwas hinzugefügt.

Deshalb hat der reine Lernprozess niemals so tiefe Auswirkungen wie das Realtime-Trading an sich, weil es sich dabei letztendlich nur um das Sich-An-eignen neuer Konzepte handelt.

Die Anzahl der gelesen Bücher, die bekannten Indikatoren und alle auswendig gelernten Candlestick-Formationen, müssen in keinerlei Verhältnis zu den Erfahrungen mit selbigen stehen.

Denn je mehr man handelt, um so klarer wird es, das Konzepte oder Signale etwas ziemlich oberflächliches sind. Sie stammen vom rationellen, logischen, intellektuellen Teil des Traders ab. Diese aber im Trading zu erkennen, die Disziplin aufzubringen diese zu handeln und klug zu verwalten und sich dabei nicht selbst im Wege zu stehen, das ist die andere Seite der Medaille.

Fragen über Fragen

Aber warum sind unser Geist und unsere Gedanken ständig in Bewegung?
Warum fällt es so schwer die Konzepte einzuhalten?
Wer kennt das nicht? Wir sitzen vor dem Handelsterminal, konzentrieren uns auf den Chart und nehmen uns vor, unsere Aufmerksamkeit auf das Erkennen von Signalen zu richten.

Dann aber lässt sich oftmals und gerade bei Anfängern ein sehr interessantes Phänomen beobachten: Innerhalb weniger Minuten, manchmal Sekunden, wirft man seine Vorsätze einfach über den Haufen. Es dauert ein paar Minuten, bis die Aufmerksamkeit, Disziplin auf klare Signale abgewandt wird und stattdessen rücken Gefühlen und Emotionen in den Vordergrund. Eine bemerkenswerte Sache.

Da sitzen wir, der Trader, der Inbegriff der Selbstbestimmtheit und scheinbar in der Lage, unser Lebensschiff ganz allein durch das Universum zu steuern, und können unsere Gefühle bestenfalls ein paar Minuten gerichtet halten. Irgendetwas macht unseren Vorsatz zunichte. Das kann der Beginn eines neuen Balkens sein und schon verändert sich der mentale Zustand. Was bringt uns von unserem Vorsatz ab?

Wenn wir unsere Tradingkarriere beginnen, merken wir erst, wie unruhig und zerfahren unser Kopf mit den bis dahin angeeigneten Signalen und Interpretationsmöglichkeiten umgeht. Ein Tradinganfänger, der von einer Vielzahl unterschiedlicher Signale überrollt wird (Technische Analyse, Markttechnik, Indikatoren usw., muss daraus schließlich
einen Konsensus bilden und daraus ableiten, ob er den Kauf- oder den Verkaufsknopf drücken muss. Das im Kopf dabei ablaufende Wirrwarr ist für die meisten eine ganz heilsame Erfahrung und Schock zugleich.

Unsere Emotionen zappeln von Long nach Short und dann auf der Stelle kehrt und wieder zurück. Und bevor wir so richtig merken, was geschieht, vergeht schon wieder ein Verlusttrade, vergeht schon wieder Zeit.

Unsere Emotionen bewegen sich aus eigenem Antrieb ständig hin und her und wenn die Achtsamkeit schwach ausgeprägt ist, bemerken wir häufig nicht gleich, dass wir nur emotional agieren.

Interessanterweise erkennen viele Trader nicht, dass sie selbst es sind, die diesen Aufruhr fördern. Dafür haben sie die verschiedensten Mittel und Wege entwickelt.

Noch mehr Probleme

Zunächst brauchen wir – Menschen – fast ständig Unterhaltung. Damit ist nicht das Gespräch gemeint, sondern die Form der Ablenkung. Er ist nämlich langweilig und auch anstrengend, dazusitzen, einfach nur auf die Charts zu starren und auf ein Signal zu warten. Nur gut, dass Handelssysteme uns die Möglichkeit geben, ständig an ihnen herumzuschrauben und die Einstellungen zu verändern. Das bringt Unterhaltung mit sich. Durch das ständige Verstellen der Zeiteinheiten am System, befinden sich unsere Emotionen in einem ständigen Kommen und Gehen. Ideen (Interpretationen) und Gefühle steigen auf, bleiben je nach Zeiteinheit lebendig und vergehen dann wieder.

Wie oft sieht man es, dass die Zeiteinheiten durchgesurft werden und man wird schon irgendein Signal finden. Das passiert nicht etwa, weil man dem Markt genauer auf die Finger schauen möchte, sondern aus purer Ungeduld heraus. Schließlich will man jetzt ja endlich einen Trade machen. Auf dem 3-Minuten-Chart ist kein Signal zu sehen, auf dem 5-Minuten auch nicht und auf dem 10-Minuten erst recht nicht.
Aber der 30-Minuten-Chhart bietet die Rettung. Signal. Knopf drücken. Trade ist offen. Fünf Minuten später zeigt dann der 5-Minuten-Chart ein Signal in die Gegenrichtung. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Aber Tradinganfänger kennen noch perfidere Methoden, um ihre Emotionen zu unterstützen. Während der ersten Trades am Tag erwachen plötzlich die Erinnerungen an die vergangen Handelstage. Es kommt ja vor, dass diese einem vielleicht aufgrund der nicht herausragenden Performance nicht wirklich gefallen. Was ist davon dann geblieben? Ein relativ starker emotionaler Störfaktor. Es ist nur das Gefühl, nicht ein bestimmer Trade, der stört (dafür bräuchte man ja ein Tradingtagebuch). Schauer ziehen durch die Gesichter. Bei manch einem entwickelt sich sogar eine starke Abneigung gegen das Trading. Man soll das nicht unterschätzen, Trading kann den Stolz empfindlich verletzen.

Nun hängen wir uns förmlich an die Eigenschaften und erleben jeden einzelnen Trade mit all den verbundenen Gefühlen und dies hält unsere Aufmerksamkeit gefangen. Der Trade kommt in Schwierigkeiten, da der „ Film“ emotionaler Reaktionen in uns geweckt wurde und ehe man sich versieht haben wir das übliche Durcheinander
im „Tradinggeist“. Die Ruhe beim Trading geht verloren. Am liebsten würden wir die „Kurse verprügeln“, denn schließlich sitzen wir ja davor um zu gewinnen.

Was ist geschehen?

Wir haben uns selber in Unruhe versetzt! Wenn wir uns der Mechanismen während des Trading gewahr werden, verlieren wir sie nicht mehr aus dem Auge. Wir bemerken, dass wir uns selbst ständig mit den Reaktionen auf unsere Emotionen aus dem Gleichgewicht bringen. Unser Tradinggeist ist immerfort in Unruhe, indem wir auf unsere Emotionen reagieren und die Ergebnisse hierfür auf andere projizieren.
Beispiel: „Die Börse macht immer genau das Gegenteil von mir!“ Wir machen das ständig, weil wir unsere Emotionen, Annahmen und Erwartungen, also unserer Reaktionen beim Traden nicht bewusst sind.

Wir sagen uns dann Dinge wie „Heute war nicht mein Tag. Morgenläuft die Börse bestimmt besser und morgen trade ich richtig glücklich!“ Leider ist das so nicht richtig, denn wir werden unsere Neigungen, unsere Emotionen auf den Börsenhandel einfach in das „Morgen“ mitnehmen.

Die Lösung?

Wenn wir aber erkennen, wie wir uns selbst ständig aus dem Gleichgewicht bringen, können wir uns davon befreien und beim Trading Ruhe finden, so hektisch es auch sein mag.

Das Problem ist, dass wir jedes Mal, wenn wir Emotionen aufkommen lassen, diese Gewohnheiten verstärken. Dies bedeutet, das unser Geist auch lange nach dem entscheidenden Trade keine Ruhe finden kann. Wir denken vielleicht, dass unser Geist und unsere Emotionen gesund sind, weil unser Verstand einwandfrei funktioniert. In unserer Zeit gelten Menschen mit emotionalen, geistigen Problemen ja als labil bzw. als instabil. Aber unsere Gedanken und unsere Emotionen
sind eben nicht stabil. Starke geistige und emotionale Zustände, wie sie die Börse, speziell das Trading, hervorzubringen vermag, bringen uns schnell aus dem Gleichgewicht, wenn sie auftauchen. Und genau diese Labilität gilt beim Trading als Maßstab. Damit sind wir der Macht unserer Gefühlszustände beim Trading oftmals hilflos ausgeliefert. Viele Trader erleiden Extremzustände, die sie eigentlich lieber vermeiden würden.

Sind wir in diesen Extremzuständen gefangen, können Trades richtig bizarr und oftmals im Nachhinein nicht mehr erklärt werden. Gehen wir also einen Schritt zurück, um das Problem aus der Distanz zu betrachten. Wir stellen fest, dass wir die Extremzustände erleben, obwohl wir diese vermeiden wollen, auch wenn sie uns bekannt sind.
Diese mächtigen Verhaltensmuster beim Trading sind also in der Lage, unsere Vorstellungen davon, wie wir gern traden würden, auf die eine oder andere Weise zu durchkreuzen.

Damit ist das größte Problem identifiziert, mit dem nicht nur labile Menschen an der Börse zu kämpfen haben.
Wir wissen jetzt also, dass das instabile Trading von gewohnheitsmäßigen Verhaltensmustern gesteuert wird. Ebenso ist uns bekannt, dass Trading von zwanghaften Emotionen geleitet wird, die in uns liegen. Dauern diese Kettenreaktionen lange genug an, so entsteht eine Besessenheit, die sich in einer Art emotionalem „Heavy Trading“ widerspiegelt.
Die Verluste müssen schließlich wieder wettgemacht werden.

Das mitunter unser Privatleben vollkommen durcheinander gerät, ist nur die eine Seite. Die andere Seite ist die emotionale Spirale, die über eine eigene Dynamik verfügt und nicht nachlässt, bevor man es entweder gelernt hat, damit umzugehen, oder aber bis der Kontostand Null anzeigt.

Verhaltensmuster ablegen ?

Warum schaffen es diese emotionalen Verhaltensmuster, uns von unseren Regeln abzubringen? Wir wissen, dass wir die entwickelten Signale sauber durchhandeln und die Positionen entsprechend managen müssen. Wieso aber verstoßen wir laufend gegen unsere eigenen Regeln?

Es liegt an der Art, wie ein Tradinganfänger normalerweise funktioniert.
Er klammert sich an die Verhaltensmuster des emotionalen Bauchtradings und verwechselt sie mit dem wirklichen Trading und den daraus resultierenden Handlungsanweisungen. Wir zimmern uns unsere eigenen Ideen vom Trading. Wir reden mit dem Markt und versuchen, ihn von unserer Meinung zu überzeugen. Dies ist die Vorstellung vom Trading, die wir uns selbst präsentieren. Wir ketten uns an Vorstellungen vom Trading, die nie real und niemals dauerhaft sein
können. Durch das Trading nehmen wir erst wahr, wie instabil unsere Emotionen sind und wir versuchen damit zurechtzukommen. Das ist ein natürlicher Prozess.

Schnelles Handeln

Ein Problem liegt darin, dass man zu schnell reagiert. Haben Sie einmal darüber nachgedacht, wie viele Trades schon schief gegangen sind, weil man zu schnell gehandelt hat? Warum? Vielleicht war die Reaktion – der Trade – der Situation im Markt nicht angemessen. Wenn ein Trader in dieses Verhaltensmuster verfällt, dann holt er – auf den entsprechenden
Reiz hin – weit mehr emotionales „Material“ aus der Schublade als ihm gut tut. Er reagiert nicht auf die entwickelten und
für gut befundenen Regeln, sondern bringt die Emotionen der vorherigen Trades und deren Performance ins Spiel.

Diese Bereitschaft zum schnellem Handel führt oftmals zu einem „Überschuss“ im Vergleich zu dem, was charttechnisch oder fundamental vorhanden ist. Beim Trading entdecken wir, Stück für Stück, dass diese reaktiven, emotionalen Prozesse all unsere psychologischen Muster wie etwa Angst und Gier aktivieren. Immer, wenn wir in dieser Form reagieren und Trades eingehen, hängen wir gleichsam in diesem Muster fest.

Wenn wir uns beim Trading dessen bewusst werden, können wir versuchen diese Trades fallen zu lassen, statt uns mit unserer Bereitschaft zum vorschnellen Trade zu identifizieren. Der „schreckliche Kampf“ findet nicht statt. Haben Sie sich erst einmal gegen dieses Greifen und Traden (beinhaltet Kauf, Halten, Verkauf) aus dem „Bauch“ heraus entschieden, dann steigt ein ungeheuer starkes Gefühl von Raum und Entspannung auf. Man wird sich dann sehr schnell bewusst, dass die Emotionen und Gedanken, die schnellen Reaktionen und die schnellen, ungeplanten Trades weniger werden. Emotionen kommen, und wenn die Kurse fünf Minuten später ganz anders aussehen, gehen sie auch wieder. Wie oft sagt man: „Gott sei Dank, dass dieser Zug an mir vorüber ging...“

Resümee

Viele Trader haben die Illusion, etwas anderes zu sein, als sie wirklich sind. Doch wenn man erst einmal die wichtigsten Denkmuster (Handelsmuster) ausfindig gemacht hat, sollten man sich mit ihnen anfreunden. Sie begleiten einen ein ganzes Leben und eine ganze Tradingkarriere lang. Emotionen stellen eine sehr starke Kraft beim Börsenhandel dar. Es ist auch ungut zu glauben, man könne sie einfach so loswerden. Also freunden wir uns mit ihnen an und lernen sie zu erkennen und unsere Schlussfolgerungen zu ziehen.

Trading ist in der Lage, uns neue Dimensionen unseres Verhaltens aufzuzeigen. Trading bedeutet nicht, dass wir immer in ruhiger See dahinsegeln.
Manchmal geht es durchaus stürmisch zu. Und dabei müssen wir noch die verborgenen Gefahren umschiffen: Meinungen, Erwartungen, falsche Zielvorstellungen und vorschnelle Emotionen. Die Vorstellung, wir könnten uns vor den Rechner setzen, schnell ein Tradingbuch lesen, und dann wird alles wunderbar und erfolgreich, ist – Sie werden es ahnen
– naiv und unrichtig. Wenn wir traden, dann sind wir oftmals unser größtes Hindernis. Aber das muss uns nicht abhalten, erfolgreich zu handeln. Man kann alles verbessern, auch sich selbst.

Das kann die große Stärke eines Traders sein. Man erkennt die Hindernisse und beginnt, sie für sich einzusetzen. In der Art, wie man in Kampfsportarten den Schwung des Gegners für sich nutzt. Je stärker der Gegner, desto mehr kann man ihm entgegensetzen... wenn man seinen Schwung zu nutzen versteht.

Jeder Trader muss im Laufe der Zeit unwillkürlich seine eigene Praxis entwickeln, ein Handelssystem beständig anwenden, um diese emotionalen Klippen auf Dauer gekonnt zu umschiffen. Aber liegt hier nicht schon ein Problem? Ist es nicht eine unromantische Vorstellung, dass erfolgreiches Trading nichts weiter ist, als die bedinglose Umsetzung einer Technik?
Die Börse wird für viele Trader immer ein ständiges Auf und Ab, eine emotionale Achterbahn, bleiben.
Sie fragen nun: Woher weiß man ob man seine Gefühle richtig im Griff hat?
Antwort: Woher wissen Sie, dass Sie wach sind, wenn Sie morgens aufwachen?

Michael Voigt ist zu erreichen unter www.boersesachsen.de

(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: www.traders-mag.com

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