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Wochenkommentar: Fed-Sitzung - Drei oder vier Zinsschritte? Das bleibt die Frage
HSH Nordbank Research - Bonds - Marktkommentare - 22.03.2018
Ungewohnt. Dem neuen US-Notenbankchef Jerome Powell bei seiner ersten Zinspressekonferenz zuzuhören und zuzuschauen war ungewohnt. Nicht nur weil man mittlerweile die Art seiner VorgĂ€ngerin Janet Yellen kannte und sie zu interpretieren wusste. Sondern auch, weil auf dem Chefsessel der Fed in den letzten Jahrzehnten stets Ăkonomen saĂen, die es durchaus liebten, ĂŒber OutputlĂŒcken, Phillipskurven und Kernraten der Inflation zu sprechen. Powell ist hingegen Jurist und das Aufblitzen von Leidenschaft fĂŒr volkswirtschaftliche Themen, die insbesondere bei Janet Yellen und Ben Bernanke ? im Rahmen des fĂŒr Volkswirte Möglichen ? immer wieder festzustellen waren, fehlte beim neuen Fed-PrĂ€sidenten komplett. Das Ă€uĂerte sich beispielsweise in relativ knappen Antworten und einer insgesamt kurzen Pressekonferenz von nur 45 Minuten â keine Zeit, um in die VerĂ€stelungen und Unterkomponenten saisonbereinigter Daten und Ăhnlichem einzutauchen.
Ein paar Dinge konnte man dennoch aus der Pressekonferenz mitnehmen. Abgesehen davon, dass der Leitzins wie erwartet von 1,25 bis 1,5 % auf 1,5 bis 1,75 % angehoben worden ist, zeigte sich eine leichte Verschiebung hinsichtlich des zukĂŒnftigen Leitzinspfades. Basierend auf optimistischeren Prognosen fĂŒr das BIP und die Arbeitslosenrate halten die Fed-Mitglieder im Mittel einen Leitzins von 2,9 % in 2019 fĂŒr angemessen (bisher: 2,7 %). FĂŒr 2020 gehen sie sogar von einem Leitzinsniveau von 3,4 % aus (bisher: 3,1 %). Powell beeilte sich gleichzeitig die fĂŒr 2020 auf 3,4 % hochgesetzte mittlere Projektion zu relativieren, da Prognosen ĂŒber einen derart langen Zeitraum nur einen begrenzten Wert hĂ€tten.
Zwei Themen spielten in diesem Zusammenhang noch eine Rolle: Die Steuerreform und die am Freitag (23.3.) zu implementierenden US-Zölle fĂŒr Aluminium und Stahl. Hinsichtlich der Steuerreform Ă€uĂerte Powell die vage Hoffnung, die MaĂnahmen könnten die Investitionen anregen, die dann ihrerseits zu einem höheren ProduktivitĂ€tswachstum fĂŒhren sollten. In Bezug auf die Zölle stellte der Fed-Chef fest, dass viele Unternehmen sich Sorge ĂŒber die Handelspolitik machen wĂŒrden, wie man GesprĂ€chen mit den Betroffenen entnommen habe. DarĂŒber hinaus zog sich Powell darauf zurĂŒck, dass die Fed keine Handelspolitik betreibe und er daher Themen wie ein möglicher Handelskrieg mit China nicht kommentieren werde. Fehlen durfte auch nicht die Frage, ob er fĂŒrchte, angesichts der anstehenden Zwischenwahlen im November von der Regierung unter Druck gesetzt zu werden, keine weiteren Zinserhöhungen durchzufĂŒhren. Die kurze Antwort von Powell: Das bereite ihm keine schlaflosen NĂ€chte, die Fed bleibe auf die beiden Ziele PreisniveaustabilitĂ€t und BeschĂ€ftigung fokussiert. Interessant war die im Ăbrigen relativ ausfĂŒhrliche EinschĂ€tzung Powells zur FinanzmarktstabilitĂ€t. Hier zeigte er sich insgesamt entspannt. Banken und private Haushalte seien deutlich solider aufgestellt als vor der Krise. Die Verschuldung von Nicht-Finanzunternehmen sei etwas höher, aber nicht besorgniserregend. Lediglich bei Aktien und Gewerbeimmobilien könne man einen Preisanstieg feststellen, der von der historischen Norm abweiche. Das Ă€ndere aber nichts am Gesamtbild eines nur moderaten Risikos fĂŒr die StabilitĂ€t des Finanzmarktsystems.
Ob in diesem Jahr insgesamt drei oder vier Zinsschritte gemacht werden, dĂŒrfte vom Lohnwachstum abhĂ€ngen. Dies machte Powell klar, als er sinngemÀà sagte, dass er den Arbeitsmarkt erst dann als âengâ ansehe, wenn die Löhne stĂ€rker anziehen. Vor diesem Hintergrund halten wir zunĂ€chst noch an drei Zinsschritten in diesem Jahr fest, zumal wir von einer weiteren politischen Verunsicherung ausgehen, die die Fed von einer rascheren Gangart bei den Leitzinsen abhalten dĂŒrfte. Da niemand weiĂ, ob und wann die Löhne stĂ€rker anziehen, geht das RĂ€tselraten weiter, aber das sind die Marktteilnehmer ja gewohnt.
Redaktionsschluss: 22.03.2018
Autor: Dr. Cyrus de la Rubia, HSH-Nordbank
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Der Marktkommentar ist ein Auszug aus dem wöchenlich erscheinenden Wochenbarometer fĂŒr die Renten- und DevisenmĂ€rkte der HSH Nordbank. Den vollstĂ€ndigen Bericht und weitere Publikationen erhalten Sie auf unternehmerpositionen.de und HSH-Nordbank.de
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