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Helaba Floor Research - Bonds - 06.03.2018 - Interactive Chart: EUREX:GG1!

Trading Range: 159.03-160.38
Tendenz freundlich

Der Erfolg der Rechtspopulisten und EU- Kritiker bei der Parlamentswahl in Italien hat den Grad der Verunsicherung an den internationalen Finanzmärkten nochmal erhöht. Eine Regierungsbildung wird sich aufgrund fehlender Mehrheiten über Wochen, wenn nicht über Monate hinziehen. Wenngleich strukturelle Reformen in diesem Umfeld kaum eine Chance auf Umsetzung haben dürften, sollte aber ein Austritt Italiens aus der EU nicht zur Diskussion stehen.

Stimmungsindikatoren wurden vor diesem Hintergrund vernachlässigt. Der etwas niedrigere Einkaufsmanagerindex der Dienstleister aus Italien und die leichte Abwärtsrevision in Frankreich genügten, den finalen Wert in der Eurozone noch etwas weiter nach unten zu drücken. Allerding befinden sich die Indizes weit im Expansionsbereich und lassen kaum Zweifel an der ausgesprochen robusten konjunkturellen Dynamik aufkommen.

Die internationalen Finanzmärkte reagierten zunächst mit großen Ausschlägen auf den doch überraschenden Wahlausgang. Im Verlauf bestimmte dann aber die Erleichterung über die Regierungsbildung in Deutschland und abnehmende Sorgen um einen Handelskrieg den Handel.

Bundesanleihen wurden zum Wochenstart mit zunehmender Verunsicherung als sichere Anlagen lebhaft nachgefragt. Lange Laufzeiten standen in der Gunst der Anleger ganz oben. An der EUREX war ein Großteil der Umsätze aber dem anstehenden Wechsel in den Juni- Kontrakt geschuldet. Der Abstand zwischen 10- und 30-jährigen Bundestiteln weitete sich auf 67 BP aus. Am Ende setzten Gewinnmitnahmen ein.10-jährige Bonds aus Frankreich (0.90 %) und Belgien (0.93 %) hielten ihren Abstand zu Bunds.

An den Anleihemärkten der EU- Peripherie schlug sich der Wahlausgang in Italien negativ nieder. Obwohl die schwierige Regierungsbildung keine unmittelbare Gefahr für einen Austritt Italiens aus der EU darstellt, war die Verunsicherung greifbar. Im Verlauf nutzten Anleger jedoch das attraktive Renditeniveau zum Aufbau neuer Positionen in BTPs. Spanier und Portugiesen konnten sich dem Druck weitestgehend entziehen. Der Risikoaufschlag 10-jähriger italienischer Anleihen (1.99 %) weitete sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 4 BP auf 136 BP aus, hatte aber in der Spitze schon bei 144 BP notiert. Spanische (1.48 %) und portugiesischer Bonds (1.92 %) holten gegen Bunds 2 BP auf.

Am US- Bondmarkt sind die Renditen mit zunehmender Risikobereitschaft wieder gestiegen. Der Widerstand der Republikaner gegen die geplanten Strafzölle von Donald Trump schürt Zuversicht, dass es doch nicht zu dem befürchteten Handelskrieg kommen werde. Der leicht rückläufige ISM- Index für den Servicesektor fand dagegen kaum Beachtung. Der Abstand zwischen 5- und 30-jährigen Treasuries sank auf 50 BP. In Fernost tendieren US-Treasuries trotz Erholung der asiatischen Aktienbörsen kaum verändert.

Bund- (159.88) und Bobl- Kontrakt (131.23) legten 26 bzw. 10 Stellen zu, der Schatz (112.02) ging einen Tick höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 0.64 %, der Renditeabstand zwischen 2-und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 119 BP. 10-jährige US- Treasuries rentieren 4 BP höher bei 2.88 %. Der Euro klettert auf 1.235 Dollar, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 62.7 Dollar.

An der Datenfront herrscht heute Ruhe. Mit Ausnahme der US- Auftragseingänge in der Industrie (-0.4 %) stehen keine marktrelevanten Veröffentlichungen an.

Am Primärmarkt stockt Österreich heute 4- und 10-jährige Staatsanleihen um insgesamt 1.2 Mrd. Euro auf. Die Finanzagentur des Bundes versteigert 8- und 12-jährige Linker von zusammen 1 Mrd. Euro und bietet morgen 5-jährige Bundesobligationen im Volumen von 4 Mrd. Euro an.

Großbritannien platziert 29-jährige Gilts im Volumen von 2.25 Mrd. GBP. Die Toronto-Dominion Bank begab einen 5-jährigen kanadischen Covered Bond im Volumen von 1.25 Mrd. Euro bei Midswap -5 BP.

Das Land NRW begibt eine 10-jährige Nachhaltigkeitsanleihe, die bei Midswap -12 BP angeboten wird.

Technik:

Der Bund-Future gab einen Großteil der Anfangsgewinne wieder ab und schloss (159.88) 26 Stellen über Vortagsniveau. Die Umsätze waren überwiegend dem anstehenden Kontraktwechsel geschuldet. Die Indikatoren im Tageschart zeichnen ein konstruktives Bild, der Schwung lässt jedoch nach. Auf Wochensicht überwiegen positive Aspekte.

Widerstände sehen wir bei 160.09 (Hoch v. 01.03.), 160.21 (Hoch v. 02.03.), 160.38 (Hoch v. 05.03.), 160.52 (50 %- Retracement von 163.78 bis 157.26), 160.75 (Hoch v. 25.01.), 160.85 (Hoch v. 24.01) und 161.13 (Hoch v. 23.01.).

Unterstützungen liegen bei 159.58 (Tief v. 02.03.), 159.41 (Tief v. 05.03.), 159.03 (Tief v. 28.02.), 158.85 (Hoch v. 21.02.), 158.50 (Tief v.31.01.), 158.25 (Trend), 158.01 (Hoch v. 15.02.), 158.15 (Tief v.01.02.) 157.90 (Tief v. 20.02.), 157.42 (Tief v. 15.02.) und 157.26 (Tief v. 08.02.).

Unterstützungen 159.58 159.41 159.03
Widerstände 160.09 160.21 160.38

Autor: Helaba Floor Research, www.helaba.de

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