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ETFs: US-Aktien auf Abgabelisten

Börse Frankfurt - Indizes - 30.01.2018

30. Januar 2018. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Nach Erreichen eines neuen Allzeithochs vor genau einer Woche bei 13.596,89 Punkten ist dem DAX die Puste ausgegangen, am Dienstagmittag notiert der Index bei 13.258 Zählern. "Die Stimmung ist jetzt etwas verhaltener", erklärt Carsten Schröder von der Commerzbank. "Das liegt auch an den steigenden Zinsen." Sowohl in Europa als auch in den USA ziehen die Zinsen an und lasten auf den Aktienmärkten: Zehnjährige Bundesanleihen werfen mittlerweile wieder 0,68 Prozent ab, im Tief 2016 lag die Rendite im Negativbereich.

Die Händler haben allerdings weiter viel zu tun: Laut Schröder stieg das Handelsaufkommen gegenüber der Vorwoche auf 38.400 Transaktionen, bei anziehenden Volumina. Auch Oliver Kilian von der Unicredit berichtet von einer sehr aktiven Woche - und einem insgesamt extrem starken Januar. "Wir hatten in diesem Monat Anfragen in Höhe von 14 Milliarden Euro, dabei war die vergangene Woche mit 3,5 Milliarden Euro die aktivste."

Kasse machen bei US-Werten

Offenbar nehmen ETF-Anleger nun lieber Gewinne mit: Händler melden ganz klar Abflüsse aus US-amerikanischen Aktien, vor allem S&P 500-Trackern (WKN A0YEDG, 622391). "Wenn überhaupt S&P-ETFs gekauft werden, dann Smart Beta-Produkte wie der iShares Edge S&P 500 Minimum Volatility (WKN A1J784)", stellt Schröder fest. Kilian berichtet von Abflüssen aus MSCI USA-Trackern, etwa dem UBS MSCI USA hedged Euro (WKN A1W5DE), und einem mehr oder weniger ausgewogenen Verhältnis bei S&P 500-ETFs.

Das Bild bezüglich europäischen Aktien fällt gemischt aus: Kilian zufolge trennten sich Anleger von Euro Stoxx-ETFs (WKN 593395, ETFL02, 935927), ebenso wie von MSCI Europe-, DAX- und MDAX-Indexfonds. Laut Schröder wird hingegen weiterhin auf europäische Aktien gesetzt, etwa über Euro Stoxx 50-, Stoxx Europe 600- (WKN 263530) und MSCI Europe-Tracker (WKN A1191Q, DBX1ME). "Wir sehen einen Trend heraus aus den USA und hinein in Europa."

Britische Aktien fliegen raus

Überall auf den Verkaufslisten stehen - anders als in der Vorwoche - britische Aktien. Bei der Commerzbank verabschiedeten sich Anleger zum Beispiel vom Vanguard FTSE 100 (WKN A1JX54). "Wir stellen fest, dass europäische Aktien-ETFs gekauft werden, die britische Werte ausklammern", bemerkt Kilian, so griffen Anleger zum Beispiel beim MSCI Europe ex UK (WKN A0J204) zu. "Bei uns ist das in allen Bereichen zu beobachten, mit Großbritannien wollen Anleger wegen des Brexits nichts zu tun haben."

Außerdem setzten Anleger laut Kilian auf japanische Aktien, mit dem iShares Nikkei 225 (WKN A0H08D) oder dem Source JPX-Nikkei 400 Euro Hedged (WKN A14MTZ): Der Amundi Japan Topix Euro Hedged Daily (WKN A1J4TX) wurde hingegen abgestoßen. Insgesamt sehr wenig los war den Händlern zufolge in Schwellenländer-ETFs.

Banken-ETFs gesucht

Im Handel mit Branchen-Indexfonds zeigen sich wieder einmal Banken-ETFs besonders umsatzstark, konkret der iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930) und der Stoxx Europe 600 Banks (WKN A0F5UJ). Die Händler berichten ganz klar von Käufen. Sehr deutliche Zuflüsse meldet Schröder außerdem auch noch für Technologie-Tracker. "Zudem sind ETFs, die die Robotik- und Automatisierungsbranche abbilden, weiterhin beliebt." Als Beispiel nennt er den iShares Automation & Robotics (WKN A2ANH0). Nicht zuletzt wurden Energie-ETFs von Kunden der Commerzbank gekauft, bei der Unicredit standen außerdem britische Immobilien-ETFs auf den Abgabelisten.

Setzen auf weiteren Zinsanstieg

Im Handel mit Anleihen-ETFs macht sich der weltweite Zinsanstieg besonders bemerkbar: Wie Schröder feststellt, trennten sich Anleger von kurzlaufenden europäischen Staatsanleihen wie dem Deka Deutsche Boerse EuroGov Germany 1-3 (WKN ETFL18). Gekauft wurde stattdessen der ComStage Commerzbank Bund-Future Short (WKN ETF562), mit dem auf einen fallenden Euro-Bund-Future - also steigende Zinsen - gesetzt werden kann.

Geldmarkt-ETFs, etwa der Amundi Cash 3 Months EuroMTS Investment Grade (WKN A0RNWC) und der Pimco Euro Short Maturity Source (WKN A1H497), wurden abgegeben, wie Kilian feststellt. Abflüsse gab es bei der Unicredit auch aus deutschen Pfandbriefen (WKN 263526). "Außerdem traf es auch britische Staatsanleihen, UK Gilt-Tracker wurden abgestoßen", ergänzt der Händler.

von: Anna-Maria Borse
30. Januar 2018, © Deutsche Börse

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