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Wochenausblick: Zunehmend Angst vor Korrektur

Börse Frankfurt - Indizes - 06.11.2017 - Interactive Chart: XETR:DAX

6. November 2017. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Immer neue Rekorde an den Börsen lassen so manchen Analysten nun doch skeptischer werden: "Jetzt wird es abenteuerlich", kommentiert Markus Reinwand von der Helaba. Die Stimmungsindikatoren bewegten sich mittlerweile im Überhitzungsbereich.

Auch die HSH Nordbank sorgt sich: Dass der ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober auf 116,7 Zähler und damit ein neues Rekordhoch geklettert ist, ist nach Ansicht von HSH-Analyst Jan Edelmann kein gutes Zeichen. "Dies bedeutete historisch tendenziell eher ein Verkaufssignal für den DAX. "In den Jahren 1969, 1991, 2000, 2007 und 2011 war es eine gute Strategie, DAX-Positionen zu verringern, nachdem der ifo-Index ein Mehrjahreshoch erreicht hatte." Dem sei immer eine Konsolidierung auf hohen Niveau gefolgt, manchmal sogar ein Bärenmarkt.

Nur kurzes Atemholen?

Robert Greil von Merck Finck rechnet hingegen nur mit einer Verschnaufpause. "Nachdem die wichtigsten Notenbanken getagt haben, werden die Märkte wieder verstärkt darauf achten, ob die konjunkturellen Frühindikatoren weiter überzeugen." Der strukturelle Bullenmarkt bleibe intakt. Regional favorisiert die Bank weiterhin Japan und Europa gegenüber den USA.

Der DAX notiert am Montagmorgen bei 13.460 Punkten nach knapp 13.479 Punkten zum Handelsschluss am Freitag, in der Spitze war der Index am Freitagmorgen auf 13.505 Zähler geklettert. Auch MDAX und SDAX hatten neue Allzeithochs erreicht. Schub kam zuletzt von Seiten des schwächeren Euro, die Gemeinschaftswährung kostet aktuell wieder nur 1,16 US-Dollar, vor zwei Monaten waren es noch 1,20 US-Dollar. Auch in den USA ging der Rekordlauf weiter: Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 markierten am Freitag neue Allzeithochs.

Chartbild eingetrübt

Aus technischer Sicht gibt es ebenfalls einige Warnzeichen: Statistisch betrachtet hat der DAX laut Christian Henke von IG in den zurückliegenden zwanzig Jahren zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember zwar deutlich zulegen können - im Zeitraum 1997 bis 2016 in 90 Prozent der Fälle durchschnittlich um 7,2 Prozent. "Allerdings ist der deutsche Leitindex überkauft." Sowohl die Bollinger-Bänder, der relative Stärke-Index (RSI) sowie der Stochastik-Oszillator signalisierten eine Übertreibung nach oben.

"Eine Korrektur kann jedoch noch eine Weile auf sich warten lassen", betont der Charttechniker. Die "runde" Zahl bei 13.000 Punkten und das einstige Verlaufshoch bei 12.951 Zählern stützten nach unten ab, ebenso die waagerechte Trendlinie bei 12.840 Punkten, das ehemalige Hoch aus 2015 bei 12.390 Zählern, der exponentielle 40-Wochen-Durchschnitt bei aktuell 12.330 Punkten und die seit Ende Juni des vergangenen Jahres vorherrschende Aufwärtstrendlinie bei momentan 12.260 Zählern.

Negative Divergenzen

Christian Schmidt von der Helaba zeigt sich ebenfalls kritisch: "Grundsätzlich gelten neue Allzeithochs als prozyklisches Signal. Allerdings sollten immer auch die Begleitumstände einbezogen werden." So spielten die Bewegungsdynamik sowie die Konstellationen bei den Oszillatoren eine wesentliche Rolle. "Das Rekordhoch am Freitag wurde von negativen Divergenzen begleitet." Zudem sei eine Tageskerze in Form eines "long legged doji" ausgebildet worden. "Dojis verdeutlichen in der Regel die herrschende Unsicherheit über die weitere Bewegungsrichtung."

Gemischte Quartalssaison

Während in den kommenden Tagen kaum wichtige Konjunkturdaten anstehen, gibt es eine ganze Flut an Quartalsberichten: Unter anderem BMW, HeidelbergCement, Vonovia, Eon, Commerzbank, Continental, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Merck KGaA, Munich Re, ProSiebenSat.1, Siemens und Allianz legen ihre Bücher offen.

Bisher haben die deutschen Unternehmen nach Ansicht von Markus Wallner von der Commerzbank nicht überzeugen können. "Es fällt ihnen schwerer als im letzten Jahr und dem Vorquartal, die Erwartungen zu übertreffen", erklärt der Analyst. Positiv sei aber, dass die meisten Unternehmen ihren Ausblick bestätigt hätten. "Deshalb dürften die Gewinnerwartungen der Analysten bei vielen DAX- und MDAX-Unternehmen stabil bleiben."

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Dienstag, 7. November

8.00 Uhr. Deutschland: Industrieproduktion September. Nach einem fulminanten Anstieg im August hat der Indikator nach Ansicht der DekaBank im September eine Verschnaufpause eingelegt. Der Ausblick sei aber weiterhin ungetrübt, denn der globale Konjunkturmotor laufe derzeit "auf allen Zylindern".

Donnerstag, 9. November

2.30 Uhr. China: Verbraucherpreise September. Die DekaBank weist darauf hin, dass die Lebensmittelpreise zwischen Februar und Juli kontinuierlich gesunken sind, daher sei deren Jahresveränderungsrate auch im September negativ geblieben. Die Inflationsrate verharre in der Folge auf niedrigem Niveau, die Analysten rechnen mit 1,8 Prozent.

von: Anna-Maria Borse
6. November 2017, © Deutsche Börse AG

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