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Wochenausblick: Umfeld spricht für Aktien

Börse Frankfurt - Indizes - 30.10.2017 - Interactive Chart: XETR:DAX

30. Oktober 2017. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Am deutschen Aktienmarkt präsentiert sich der Oktober gegen Ende doch noch goldfarbig. Am Freitag verabschiedete sich der DAX bei einem Stand von 13.217 Punkten ins Wochenende. Damit steht seit Monatsbeginn ein Plus von 3,0 Prozent zu Buche.

Für Franz-Georg Wenner zeigen die Marktreaktionen der vergangenen Woche wieder einmal, dass vor allem die Geldpolitik der Notenbanken ein zentraler Treiber für die Aktienmärkte bleibt. "EZB-Chef Mario Draghi zündete am Donnerstag die wohl letzte Stufe der Jahresendrally", urteilt der technische Analyst vom Börsenbrief 'Index Radar'. Insgesamt bleibe das Umfeld positiv, die Märkte befänden sich saisonal in den besten sechs Monaten. Statistisch gesehen kletterte der DAX in den vergangenen zehn Jahren im November und Dezember nach Berechnungen Wenners im Durchschnitt jeweils um rund 1,5 Prozent. "Erst die Januar-Bilanz fällt mit minus 1,6 Prozent klar negativ aus."

Störfaktoren nicht in Sicht

Technisch gebe es nun keine unmittelbaren Barrieren. Erst im Bereich um 13.450 bzw. 13.500 Punkte wäre der DAX wieder reif für eine Atempause. Auf diesem Niveau würde er rund 3,5 Prozent über der 21-Tage-Linie notieren. "Zuletzt kam es bei vergleichbaren Abständen jeweils zu einer Konsolidierung." Das kurzfristig positive Bild bleibe intakt, solange die Marke von 12.900 DAX-Zählern behauptet werde. Im unwahrscheinlichen Fall einer größeren Korrektur macht Wenner Spielraum bis 12.550 bzw. 12.670 Punkte aus.

Gesamtpaket stimmt



Neben der freundlichen Geldpolitik spielt die solide konjunkturelle Basis an den Aktienmärkten eine immer größere Rolle. Hierzulande befindet sich der ifo-Geschäftsklimaindex auf Rekordhoch, wie Robert Halver anmerkt. Auch die ifo-Geschäftserwartungen - getragen von einer starken Entwicklung deutscher Maschinenbauer - signalisiere Optimismus. Stabil ausfallende Ausblicke im Rahmen der Berichtsaison für das dritte Quartal setzten die globale Aktien-Rallye auf kräftigere fundamentale Füße. "Besonders die guten Daten des US-Baumaschinenherstellers Caterpillar - eine der typischen Weltkonjunktur-Aktien - spricht für eine breitere weltwirtschaftliche Festigung", meint der Baader Bank-Analyst.

Notenbanken bleiben freizügig

Insbesondere europäische Aktien profitierten von den weiterhin offenen Geldschleusen der Europäischen Zentralbank. Zwar stuft Chris-Oliver Schickentanz die deutliche Reduktion der Anleihe-Käufe als einen allerersten Schritt hin zu einer Normalisierung der Geldpolitik ein. Die Verlängerung der Maßnahme verdeutlicht nach Ansicht des Commerzbank-Analysten aber einmal mehr, dass die Hüter der Gemeinschaftswährung noch längst nicht willens sind, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. "Eine erste Zinserhöhung wird damit weiter nach hinten geschoben." Vor Sommer 2019 sei ein Kurswechsel hierzulande kaum vorstellbar. "Bis die EZB die Referenzzinsen auf ein auskömmliches Niveau - sprich auf Inflationshöhe - anpassen wird, dürfte es wohl 2022, wenn nicht 2023 werden."

Die Erlöse aus fälligen Anleihen werden von der EZB im Übrigen weiterhin vollständig reinvestiert, wie Halver anmerkt. Deshalb würde selbst bei Einstellung der Anleihen-Käufe der Bestand an von ihr gehaltenen Staatsanleihen nicht sinken. "Insofern stellen schwache Alternativrenditen im Zinsvermögen weiterhin eine geldpolitische Lebensversicherung für Aktien dar."

Britische Zentralbank steuert gegen

Dass es auch anders geht, wird aller Voraussicht nach die Bank of England am kommenden Donnerstag zeigen. Trotz Brexit schickt sich die Notenbank laut Helaba an, erstmals seit der Finanzkrise ihren Leitzins - vermutlich von 0,25 auf 0,50 Prozent - zu erhöhen. Weitere zügige Zinsanhebungen nach dem ersten Schritt erwartet Ulf Krauss indes nicht. Das Lohnwachstum der Briten falle trotz Vollbeschäftigung nur moderat aus und die Konjunkturaussichten hätten sich etwas eingetrübt. Die erhöhte Inflation sieht der Analyst vor allem vor dem Hintergrund der Pfund-Abwertung und dem damit verbundenen Preisanstieg für Importe. "Dieser Effekt wird jedoch allmählich an Wirkung verlieren und die Teuerung daher nachlassen."

Neuer Kopf der Federal Reserve bestimmt den Kurs

"Auch in den USA weht ein anderer geldpolitischer Wind." Zwar werde die Federal Reserve in ihrer anstehenden Sitzung vermutlich noch keine weitere Zinsanhebung beschließen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen nähere sich gleichwohl nach 2,0 Prozent Anfang September inzwischen der Marke von 2,5 Prozent. Einen Grund hierfür vermutet Krauss in der Unsicherheit über die Besetzung des Präsidentenamtes der Zentralbank.

Für Schickentanz besteht der Kandidatenkreis nur noch aus John Taylor, Jerome Powell und der Amtsinhaberin Janet Yellen. "Wobei dem Entwickler der geldpolitischen Regel "Taylor-Rule" die größten Chancen eingeräumt werden." Taylor stehe für eine etwas weniger expansive Linie in der Geldpolitik. Auf Grundlage von Taylors selbst entwickelter Formel zur Ermittlung des angemessenen Leitzinses würde dieser 200 Basispunkte über dem aktuellen Wert liegen. Weiterhin setze der Amtsanwärter stark auf die Wirkung von Steuersenkungen und Deregulierungen, was wiederum den Plänen Donald Trumps entgegenkäme.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

Dienstag, 31. Oktober

11.00 Uhr. Euroraum: Bruttoinlandsprodukt drittes Quartal. Die vorläufige Schnellschätzung von Eurostat zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts wird nach Auffassung der DekaBank einmal mehr zum Ausdruck bringen, dass es weiterhin keinen Grund gibt, über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu klagen. Dabei stehe das Wachstum auf einem breiten Fundament. Sowohl inländischer Konsum und Investitionen als auch der Außenbeitrag dürften zum positiven Ergebnis beigetragen haben. Zudem gehen die Analysten der DekaBank in der Länderaufteilung von einer breiten Wachstumsbasis aus. Insbesondere aus den vier großen EWU-Ländern sei mit spürbaren Impulsen zu rechnen. Der Euroraum befinde sich auch im dritten Quartal auf Kurs, mehr als 2,0 Prozent Wachstum im Gesamtjahr zu erreichen. Dies wäre der stärkste Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts seit 2007.

Freitag, 3. November

13.30 Uhr. USA: Arbeitsmarktbericht Oktober. Nach den Belastungen von Hurrikan "Harvey" und "Irma" auf den Arbeitsmarkt im September rechnet die DekaBank für Oktober mit einem ungewöhnlich starken Beschäftigungsaufbau. Dem gegenüber sei die Arbeitslosenquote im September von den Stürmen kaum verzerrt worden. Frühindikatoren deuteten hier eine Seitwärtsentwicklung. Nach auffallend starkem Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne im Vormonat erwarten die DekaBank-Analysten für den Oktober einen weniger fulminanten Zuwachs.

Von: Iris Merker 30. Oktober 2017, © Deutsche Börse AG

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