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Bund Future - Erwartete Trading Range: 161.02162.04

Helaba Floor Research - Bonds - 23.10.2017

Trading Range: 161.02162.04
Tendenz schwach

Die spanische Regierung hat am Wochenende die Übernahme der Staatsgewalt in der Region Katalonien beschlossen und Neuwahlen innerhalb der nächsten sechs Monate angekündigt. Nach Genehmigung durch den Senat erfolgt die Übernahme der vollständigen Kontrolle über Polizei, Finanzen und öffentliche Medien. Der katalanische Regierungschef Puigdemont spricht von einem Staatsstreich, hunderttausende demonstrieren in Barcelona. Das Regionalparlament tritt heute zu Beratungen über die weitere Vorgehensweise zusammen. Auch in den italienischen Provinzen Venetien und Lombardei stimmten am Wochenende eine Mehrheit für mehr Autonomie, Unabhängigkeit ist dort aber kein Thema.

Marktbeherrschendes Thema war jedoch die Entscheidung des US- Senats, den Entwurf der Haushaltsresolution durchzuwinken. Damit hat man den Weg geebnet, spätere Haushaltsgesetze im Senat mit einfacher Mehrheit genehmigen zu können und die geplanten Steuersenkungen i.H.v. 1.5 Mrd. USD der US-Regierung leichter umzusetzen. In einer ersten Reaktion sind die Renditen für US- Staatsanleihen kräftig gestiegen und drückten die Kurse europäischer Rententitel ins Minus.

Bundesanleihen standen von Beginn an unter Druck, der mit steigender Duration zunahm. Der Abstand zwischen 10- und 30-jährigen Bundestiteln weitete sich auf über 86 BP aus. Umsätze in der Kasse blieben Mangelware, der Impuls wurde durch Verkäufe am Terminmarkt initiiert. 10-jährige Bonds aus Frankreich (0.86 %) machten gegen Bunds einen BP gut, auch Belgier (0.71 %) hielten sich im Vorfeld der heutigen Auktionen erstaunlich gut.

An den Bondmärkten der EU- Peripherie zeigten sich die Anleger vor dem Wochenende trotz Zuspitzung der Krise in Spanien entspannt. Die Abschläge südeuropäischer Zinstitel fielen geringer als in den Kernländern aus. Der Risikoaufschlag 10-jähriger spanischer (1.65 %), italienischer (2.03 %) und portugiesischer Anleihen (2.27 %) ermäßigte sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen durchschnittlich 2, 4 bzw. 6 BP.

Am US- Bondmarkt sind die Renditen angesichts neuer Rekordstände an den Aktienbörsen gestiegen. Die Aussicht auf Steuersenkungen trieb Anleger aus Anleihen in Aktien. Japans Regierungschef Shinzo Abe hat bei den vorgezogenen Parlamentswahlen seine Zweidrittelmehrheit behaupten können. Die Regierungskoalition erhielt nach vorläufigen Auszählungen 312 der 465 Unterhaussitze. Die Börse in Tokio quittiert das überraschend gute Abschneiden mit deutlichen Kursgewinnen, US- Treasuries tendieren trotzdem gut behauptet.

Der Bund- Kontrakt (161.50) verlor 62 Stellen, Bobl (131.34) und Schatz (112.195) gingen 17 bzw. 2 ½ Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 0.45 %, der Renditeabstand zwischen 2-und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 117 BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren 3 BP höher bei 2.38 %. Der Euro verbilligt auf 1.177 Dollar, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 52.1 Dollar.

Diese Börsenwoche wird datenseitig zunächst von Stimmungsindikatoren dominiert. Neben dem Verbrauchervertrauen in der Eurozone (-1.1 nach -1.2) stehen die Umfragen bei den Einkaufsmanagern des verarbeitenden Gewerbes und aus dem Dienstleistungssektor Frankreichs, Deutschlands, der Eurozone und Großbritanniens sowie das Ifo- Geschäftsklima auf der Agenda.

Realwirtschaftlich richtet sich das Augenmerk auf vorläufige Wachstumszahlen des dritten Quartals in Großbritannien und den Vereinigten Staaten.

Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der EZB- Sitzung am Donnerstag. Die Reduzierung der Anleihekäufe auf monatlich 30 Mrd. Euro bei gleichzeitiger Verlängerung des Programms bis September 2018 wird derzeit vom Rat favorisiert. EZB- Präsident Draghi dürfte aber sein Bekenntnis zu einer unverändert lockeren Geldpolitik und anhaltend niedrigen Zinsen über den Zeitraum der Anleihekäufe hinaus bekräftigen und sich auch sonst alle Optionen offen halten.

Des Weiteren könnte es in dieser Woche Neuigkeiten zur Nachfolge von Fed- Präsidentin Janet Yellen geben, hat doch Donald Trump die Bewerbungsgespräche beendet und eine Entscheidung vor November in Aussicht gestellt.

Am Primärmarkt versteigert Belgien heute OLOs der Fälligkeiten 10/2023, 03/2026 und 06/2047 im Volumen von bis zu 2.8 Mrd. Euro. Die Finanzagentur des Bundes stockt zur Wochenmitte 10-jährige Bunds um 3 Mrd. Euro auf. Italien ist in der zweiten Wochenhälfte am Zug. Das amerikanische Schatzamt bietet 2-, 5- und 7-jährige Notes im Volumen von 88 Mrd. USD.

Technik:

Der Bund-Future knüpfte nahtlos an die schwachen Vorgaben der letzten Sitzungen an und schloss bei (161.50) 62 Stellen unter Vortagsniveau. Auf Wochensicht stehen 52 Ticks als Verlust auf der Uhr. Die Indikatoren im Tageschart zeigen Ermüdungserscheinungen und drehen ins Negative. Auf Wochenbasis trübt sich der Ausblick mit Bruch des Trends bei 161.79 ein.

Unterstützungen liegen bei 161.35 (Tief v. 20.10.), 161.16 (Tief v. 12.10.), 161.07 (Tief v. 09.10.),161.02 (Trend), 160.79 (Tief v. 29.09.), 160.65 (Tief v. 03.10.), 160.49 (50 %- Retracement von 157.55 bis 163.43) und 160.24 (Tief v. 28.09.).

Widerstände sehen wir bei 161.68 (Hoch v. 10.10.), 161.90 (Tief v. 16.10), 162.04 (Hoch v. 20.10), 162.35 (Tief v.17.10.), 162.56 (Hoch v. 19.10.) und 162.77/78 (Hoch v. 18./16.10).

Unterstützungen 161.35 161.16 161.02
Widerstände 161.68 161.90
162.04

Autor: Helaba Floor Research, www.helaba.de

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