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Tagesausblick Renten/Devisen: Erneut US-Daten im Fokus

Helaba Floor Research - Forex - 15.09.2017

Im Vorfeld der FOMC-Sitzung in der kommenden Woche stehen heute noch einmal Konjunkturzahlen in den USA zur Veröffentlichung an, die Potenzial haben, Einfluss auf die Zinserwartungen zu nehmen. Es gibt realwirtschaftliche Daten in Form des Einzelhandelsumsatzes und der Industrieproduktion sowie Stimmungsindikatoren wie den Empire-State-Index und das Michigan Sentiment. Die Vorgaben für den Einzelhandelsumsatz sind gemischt. Während gestiegene Benzinpreise auf einen höheren Tankstellenabsatz schließen lassen, mahnt der deutlich gesunkene Pkw-Absatz vor zu viel Optimismus (Grafik). Vor diesem Hintergrund scheint die Konsensschätzung eines allenfalls leichten Anstiegs des Gesamtumsatzes realistisch. Die Industrieproduktion steht unter positivem Vorzeichen. Der Index der geleisteten Arbeitsstunden ist deutlich gestiegen und auch der ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes lässt auf eine Produktionsverbesserung schließen. Zwar stimmt auch hier der gesunkene Pkw-Absatz skeptisch, wir positionieren uns dennoch oberhalb der bei +0,1 % VM liegenden Konsensschätzung. Der Empire-State-Index, das erste Stimmungsbarometer der US-Industrie im laufenden Monat, wird leicht schwächer erwartet. Aufgrund des hohen Niveaus deutlich im Expansionsbereich sollte das Wachstumsszenario aber nicht in Frage gestellt werden. Das Michigan Sentiment könnte von den Hurrikans Harvey und Irma negativ beeinflusst worden sein, denn die Benzinpreise sind deutlich gestiegen. Allerdings gilt zu berücksichtigen, dass andere Verbraucherumfragen (IBD/TIPP-Index und IPSOS) zuletzt gestiegen sind und sich auch die Aktienmärkte auf Rekordniveau befinden. Insofern scheint es wohl nicht zu einem starken Rückgang zu kommen. Alles in allem sprechen die US-Zahlen graduellen Leitzinserhöhungen und dem Beginn der Bilanznormalisierung wohl nicht entgegen. Mit forcierten Zinsspekulationen ist unserer Einschätzung nach aber nicht zu rechnen.

Bund-Future in technisch schwierigem Fahrwasser

Unterhalb von 162,00 und ohne nennenswerte Unterstützung vonseiten der Datenveröffentlichungen konsolidierte der Future gestern, vermochte die Marke 162,00 aber nicht zurückzuerobern und ging am Ende leicht geschwächt aus dem Handel. Heute könnten durchwachsene US-Konjunkturzahlen zumindest für eine weitere Stabilisierung sorgen. Allerdings stellt das technische Gesamtbild weiterhin einen Belastungsfaktor dar. So hat der Stochastic inzwischen ein Verkaufssignal generiert, nachdem der Oszillator über mehrere Wochen hinweg im überkauften Bereich pendelte. Unterhalb von 161,18 (38,2 %-Fibonacci-Retracement der Juli-Aufwärtsbewegung) droht eine Beschleunigung der Abwärtsbewegung mit der Zielmarke 159,80 (61,8 %-Retracement). Haltemarken auf dem Weg dorthin sind noch im Bereich 160,40/50 zu lokalisieren. Widerstände finden sich um 162,00 und 162,40. Trading-Range: 161,00 – 162,00.

Euro-Potenzial begrenzt

Der Euro konnte sich stabilisieren und die Marke von 1,19 wieder zurück erobern. Gleichwohl liegt er damit unterhalb des jüngst unterschrittenen April-Aufwärtstrendkanals. Gleichzeitig mahnen die Verkaufssignale von MACD und Stochastic zur Vorsicht. Die heutigen Datenveröffentlichungen werden wohl nicht für forcierte Zinsspekulationen sorgen, dennoch bleibt das Aufwärtspotenzial für den Euro nach der EZB-Konferenz und der geäußerten Sorge über eine zu starke Gemeinschaftswährung begrenzt. Trading-Range: 1,1820 – 1,1995.

Autor: Helaba Floor Research, www.helaba.de

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