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Rohstoffe: Kupferausblick für 2017 - Das achte Jahr im Angebotsdefizit
ETF Securities - Commodities - 02.03.2017
Zusammenfassung
Das Sentiment auf dem Kupfermarkt profitiert von Minenausfällen, die beinahe 12 Prozent der globalen Förderleistung betreffen.
Das Angebotsdefizit von Kupfer hält wahrscheinlich ein weiteres Jahr an, auch wenn die weiterhin hohen Lagerbestände mögliche Preiszuwächse begrenzen. Die Investitionen wurden zwar energisch gekürzt, doch wird es noch einige Zeit dauern, bis das Angebot sinkt. Projekte in Vorbereitung werden wahrscheinlich nicht eingestellt.
Trotzdem dürfte die Nachfrage hoch bleiben, da das globale Wachstum und die Infrastrukturausgaben steigen. Auf längere Sicht stellt die Umstellung auf Elektromotoren eine weitere Nachfragequelle dar.
Stimmung optimistisch
Kupfer konnte sich seit Januar 2016 um 40 Prozent erholen und damit die seit Mai 2015 erlittenen Verluste wettmachen. Seine Aussichten werden zunehmend optimistischer beurteilt. Die spekulative Position der Kupferkontrakte erreichte mit dem Zweieinhalbfachen des historischen Durchschnitts sogar ein Allzeithoch. Obwohl sich der Kupferpreis noch 40 Prozent unter dem Hoch von 2011 befindet, wird die Fortsetzung der Rally bereits in Frage gestellt.
Minenausfälle
Die treibende Kraft des Preisaufschwungs der vergangenen Wochen waren die Produktionsausfälle in mehreren Minen. Die Arbeiter der weltgrößten Kupfermine Escondida in Chile befinden sich seit drei Wochen im Ausstand. Zwischen den Gewerkschaften, dem Minenbetreiber BHP Billiton und den staatlichen Schlichtern wurde bisher noch nicht einmal ein erster Verhandlungstermin vereinbart.
Die weltweit zweitgrößte Kupfermine Grasberg steht ebenfalls vor dem Stillstand. Sie wird von Freeport-McMoRan Inc. betrieben, dessen im Februar 2017 auslaufende Exportlizenz für Kupfererz von der indonesischen Regierung bislang nicht verlängert wurde. Darüber hat die Grasbergmine Absatzprobleme, da bei PT Smelting, ihrem einzigen inländischen Abnehmer von Kupferkonzentrat, voraussichtlich bis März gestreikt werden dürfte.
In Peru werden die Zufahrtsstraßen zur Mine Las Bambas blockiert. Die Demonstranten fordern vom Staat höhere Investitionen in die öffentliche Infrastruktur statt in die Bergbauinfrastruktur.
Aus diesen drei Kupferminen stammen fast 12 Prozent der globalen Förderung. 2016 machten die meist geringen Förderausfälle nicht einmal 1 Prozent des erwarteten Angebots aus. Wenn die Probleme in Escondida, Grasberg und Las Bambas nicht bald gelöst werden, könnten die Ausfälle 2017 deutlich höher liegen.
Kupferangebot im Defizit
Unter der Annahme, dass die Produktion von raffiniertem Kupfer um 1,7 Prozent, die Nutzung aber nur um 1 Prozent steigt, kommt die International Copper Study Group (ICSG) zu dem Schluss, dass sich das für dieses Jahr erwartete Angebotsdefizit in einen Überschuss verwandeln wird. Allerdings dürfte die Nachfrage unseres Erachtens stärker wachsen. Schon ein Anstieg der Nutzung von raffiniertem Kupfer um 2 Prozent würde ausreichen, dass das Angebot hinter der Nachfrage zurückbleibt. Die globalen Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes befinden sich derzeit auf einem 34-Monats-Hoch und könnten sogar auf ein Sechsjahreshoch ansteigen. Angesichts der wachsenden Produktion und Infrastrukturausgaben halten wir es für wahrscheinlich, dass die Nachfrageprognose des ICSG zu konservativ ist.
Vor dem 19. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas im Herbst 2017 werden sich die chinesischen Behörden vor allem um politische Stabilität bemühen. Das heißt, Konjunkturanreize bleiben ein Thema, was für anhaltende Investitionen in die Infrastruktur und eine starke Nachfrage seitens des verarbeitenden Sektors spricht, und China ist für über 50 Prozent der globalen Kupfernachfrage verantwortlich.
Tiefe Einschnitte beim CAPEX
Im Kupferbergbau war das Investitionswachstum in den vergangenen vier Jahren negativ. Im vierten Quartal 2016 war es so niedrig wie zuletzt im dritten Quartal 2007. Im vierten Quartal 2016 war es so niedrig wie zuletzt im dritten Quartal 2007. Investitionskürzungen wirken sich mit Verzögerung aus, sodass die Folgen für das Angebot möglicherweise nicht mehr in diesem Jahr zu spüren sein werden. Die ICSG nimmt an, dass die Förderleistung 2017 auf dem Niveau des vergangenen Jahres verharren wird, in dem sie um 4 Prozent gestiegen ist. Die erwähnten Ausfälle könnten jedoch einen Angebotsrückgang zur Folge haben.
Projekteinstellungen unwahrscheinlich
Die Projekte in Vorbereitung, die auf Investitionen im Vorjahr beruhen, werden wahrscheinlich nicht eingestellt. Die Barkosten neuer Minen, die sich auf rund 1,41 USD pro Pfund belaufen, sind gering und liegen deutlich unter dem Preis von 2,70 USD pro Pfund, zu dem Kupfer gegenwärtig gehandelt wird.
Lagerbestand weiterhin hoch
Trotz des siebenjährigen Angebotsdefizits ist der Lagerbestand von Kupfer weiter hoch, wobei der größte Teil auf die Produzenten entfällt. Unseres Erachtens wird dies mögliche Preiszuwächse begrenzen. Zugleich ist es für die Raffinerien ein Anreiz, die Produktion trotz der im vergangenen Jahr steigenden Kupferpreise nicht wesentlich auszuweiten.
Nachfrage: Langfristige Entwicklung
Aufgrund des historisch umgekehrten Verhältnisses von Einkommenshöhe zu Kupfernutzungsintensität gibt es Befürchtungen, dass Chinas Kupferintensität mit zunehmendem Wohlstand zurückgeht, wenn Exportwirtschaft und Infrastrukturausbau an Bedeutung verlieren und der Konsum wichtiger wird. Diesbezüglich haben wir in Ein Blick auf den steigenden Investitionsbedarf im Infrastruktursektor dargelegt, dass Chinas Infrastrukturnachfrage unseres Erachtens wahrscheinlich noch weitere 15 Jahre steigen wird.
Das China seinen wirtschaftlichen Schwerpunkt von der Produktion zum Konsum verlagert, ist für Kupfer nicht unbedingt von Nachteil. So wird zum Beispiel die Kupferintensität von Personenfahrzeugen mit der Zunahme von Elektroautos steigen. Normale Pkw enthalten ungefähr 20 kg Kupfer, während Elektrofahrzeuge rund 80 kg Kupfer benötigen. Elektroautos machen zwar heute weniger als 1 Prozent des globalen Absatzes aus, doch wird ihr Marktanteil laut Konsensschätzungen bis 2025 auf 4 Prozent steigen. Dies stellt für Kupfer eine zusätzliche Nachfragequelle dar, da der Autoabsatz in China parallel zum steigenden Wohlstand zunehmen dürfte. Elektrofahrzeugen dürfte ferner auch die Verschärfung der Emissionsstandards zugute kommen
Autor: Nitesh Shah, Director - Commodity Strategist bei ETF Securities
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