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Ursachenforschung / Planungssicherheit ist eine Illusion - Teil 2
Lars Erichsen - CFD-Brief - Indizes - 26.09.2016
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in der letzten Woche sind wir bei folgender Einschätzung stehengeblieben: Egal wie gewissenhaft Sie arbeiten, unabhängig von Ihrem Ehrgeiz und Ihrer Motivation und ganz sicher völlig losgelöst von Ihren intellektuellen Fähigkeiten, müssen Sie einkalkulieren, dass ein Teil Ihrer Trades im Minus endet bzw. nicht wie gewünscht verläuft.
Der Zufallseffekt (Random-Effect)
Er sei hier der Vollständigkeit halber nochmal aufgeführt. Über einen gewissen Zeitraum hinweg kann diese oder jene Art des Tradings schlicht „rein zufällig“ zum Erfolg oder Misserfolg führen. Insbesondere, wenn nur sehr wenige Daten zur Verfügung stehen.
Optimierung ja, Perfektion nein
Seine eigenen Handelssysteme stetig zu verbessern, ist ein sinnvolles und logisches Ziel. „Überoptimierung“ kann allerdings fatale Folgen haben. Ein Computer kann theoretisch, über einen bestimmten Zeitraum und innerhalb seiner technischen Parameter, eine einhundertprozentige Leistungsfähigkeit aufweisen. Ein Mensch ist dazu nicht in der Lage. Ein Handelssystem erst recht nicht. Wenn Sie das Auftreten von Verlusten nicht akzeptieren, werden Sie möglicherweise Variablen in Ihrer Herangehensweise verändern, die eigentlich erfolgversprechend waren.
Der Trader-Effekt
Führen bestimmte, eher offensichtliche Muster in einer bestimmten Phase überdurchschnittlich häufig zum Erfolg (etwa auf das Schließen von Kurslücken zu spekulieren), dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass viele Trader auf diese Muster aufmerksam werden. Das führt zwangsläufig zu immer schlechter werdenden Ergebnissen für alle.
Kurvenanpassung (Curve Fitting)
Sie wären nicht der erste, der im Backtesting den heiligen Gral findet. Historische Daten verändern sich nicht. Es ist also kein Zufall, dass Sie irgendwann das scheinbar perfekte System gebastelt haben, wenn Sie die verschiedenen Parameter nur häufig genug anpassen. Leider führen dann häufig schon minimale Veränderungen zu wesentlich schlechteren Ergebnissen. In der Praxis sind diese „überangepassten“ Kunstwerke oft völlig unbrauchbar.
Ihre
CFD-Brief Redaktion
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