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Die Gerüchteküche brodelt: Wird der MetaTrader dicht gemacht?
Sebastian Hell I QTrade - Trading Business - 17.04.2013
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
am Freitag den 12. April 2013 gab es von MetaQuotes (Hersteller der beliebten MetaTrader-Plattformen) ein Update im hauseigenen Support-Center für Kunden. Dort wurde auf die Vertragsbedingungen verwiesen und dass es Anbietern von Drittsoftware für den MetaTrader nicht gestattet sei diesen zu modifizieren. Schnell breitete sich Panik unter Tradern und Brokern aus, da spekuliert wurde, dass MetaQuotes diese DLLs abschalten bzw. bestimmte Funktionen blockieren könnte.
Was sind DLLs?
Mittels DLLs können Expert Advisor (Handelssysteme) direkt aus dem MetaTrader auf andere Dateien außerhalb des MetaTrader zugreifen. Wenn Handelssysteme beispielsweise externe Daten verwenden müssen oder Broker und Entwickler ihre Tools sichern wollen, dann werden DLLs verwendet. Sollten diese DLLs abgeschaltet werden, hätte dies zur Folge, dass viele Expert Advisor und Tools nicht mehr funktionieren.
MT4i besonders im Fokus!
In den Blickpunkt geriet im Zuge dieser Entwicklung der Entwickler MT4i mit Sitz in London. Die Firma entwickelte unzählige Werkzeuge für Trader und Broker. MetaQuotes hatte das Unternehmen MT4i in seiner Verlautbarung durch Hinweis auf einen beigefügten Screenshot über unzulässige Modifikationen erwähnt. Da MT4i einige Broker als Kunden für seine Tools hat, mussten die Broker nun ihre individualisierten MetaTrader abschalten und den Tradern wieder die Standardversionen zur Verfügung stellen. Laut meinen Informationen arbeitet MT4i bisher daran das Problem zu lösen und die Software so anzubieten, dass sie mit den Richtlinien von MetaQuotes konform ist.
Was war der Grund für dieses Vorgehen seitens MetaQuotes?
MetaQuotes wollte offenbar nicht, dass Drittanbieter die Kunden von MetaQuotes direkt ansprechen, Software und Dienstleistungen verkaufen und dabei den MetaTrader umfassend verändern. Primär geht es um Entwicklungsfirmen die nicht nur Tools und Software bereitstellen sondern auch den Installer, also die Installationsdatei verändern. Gegen diese Firmen geht MetaQuotes momentan vor.
Was sind die Konsequenzen für Trader?
Trader müssen möglicherweise auf einige Tools bei den Brokern verzichten die mit Drittanbietern wie MT4i zusammen arbeiten. Sollte es diesen Firmen nicht gelingen ihre Werkzeuge so anzubieten, dass MetaQuotes damit einverstanden ist, dann werden einige gute Tools dauerhaft vom Markt verschwinden. In einem telefonischen Gespräch mit Peter Müller, Geschäftsführer des Unternehmens QTrade, sagte er folgendes zu dieser Problematik: „Es ist schade, dass die Trader gute Tools verlieren. Der Vorteil von QTrade liegt allerdings darin, dass wir viele Werkzeuge selbst entwickelt haben und auf Software von Drittanbietern größtenteils verzichtet haben. Diese Eigenentwicklungen gehen mit den Lizenzbedingungen von MetaQuotes konform und können daher auch weiterhin genutzt werden. Tools wie QTrader, QLines, QStop und QCentral für MT5 bleiben damit auch in Zukunft aktiv. Das Vorgehen von MetaQuotes ist für uns nachvollziehbar, da man das Geschäft der Drittanbieter wahrscheinlich zukünftig selbst übernehmen möchte, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.“
Ihr Sebastian Hell
CFD-Experte & Börsenjournalist
Ãœber den Autor & Qtrade
Sebastian Hell hat Internationale Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlich regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte. QTrade mit Sitz in München bietet seinen Kunden neben Top-Handelskonditionen umfangreiche Zusatzsoftware für den MetaTrader 4 und 5 wie Actionlines, Sekunden-Trader, QCentral, QSnap und vieles mehr! Mehr Infos unter www.qtrade.de.
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