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Regulierungsbehörde greift bei Binäroptionen durch!
Sebastian Hell I QTrade - Trading Business - 05.08.2016
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
die französische Finanzmarktaufsicht „AMF“ hat Anfang August bekannt gegeben, dass ein Gesetzentwurf (genannt Sapin II) über ein kommendes Verbot von Onlinewerbung für Binäroptionen, Forex und CFDs mit einem Hebel von mehr als 5 diskutiert wird.
Der Hintergrund der Entscheidung ist, dass die AMF im Vorfeld Informationen über Betrugsmaschen im Binäroptions- und Forex-Bereich gesammelt hat. Dabei kam zu Tage, dass zwischen 2010 und 2016 französische Trader 4,5 Milliarden Euro durch Betrügereien in diesem Segment verloren haben! Ich berichtete hierüber bereits in einem früheren Beitrag (Google: Französische Trader verlieren 4,5 Milliarden in 6 Jahren!).
Es wird schwierig…
Das Gesetz wird laut meinem aktuellen Kenntnisstand bis Ende September diskutiert und soll danach umgesetzt werden. Das Verbot der Bewerbung der oben genannten Produkte in Onlinemedien kommt einem Komplettverbot gleich, da die Branche meist nur online wirbt (Google, Facebook, Twitter, Youtube, TV und vieles mehr). Die Regulierungsbehörde will spekulative Produkte wie Binäroptionen und auch Forex über die Hintertür verbieten.
CFDs mit gekürztem Hebel – Broker rebellieren!
Liegt der Hebel bei CFDs auf Devisen, Aktien, Rohstoffe, Indizes bei 5 oder niedriger soll nach aktueller Lesart die Bewerbung weiterhin möglich sein. Allerdings bedeutet ein Hebel von 5 eine Margin von 20 Prozent. Somit wird für den Handel von einem Lot EUR/USD eine Magin von 20.000 Euro benötigt (200 Euro für ein Mikro-Lot). Dadurch wird der Handel uninteressant und viele Trader werden wahrscheinlich aufgeben oder auf Terminkontrakte ausweichen müssen (Hebel meist 10 bis 50).
Aus diesem Grund haben mehrere französische Broker eine Lobby-Vereinigung gegründet, um doch noch Einfluss auf das Gesetz nehmen zu können.
Die AMF geht einen Schritt, den die Behörden in Japan, den USA und Polen bereits früher gemacht haben. Auch dort wurden die Hebel reduziert, allerdings auf vernünftige 50 bis 100.
Einen Aufschrei unter den Tradern gab es in den zuvor genannten Ländern nicht, ganz im Gegenteil: Studien des US-Brokers Oanda haben gezeigt, dass Trader mit einem niedrigeren Hebel besser, länger und profitabler handeln, als mit einem hohen Hebel. Optimal sind Hebelwirkungen im Bereich von 25 bis 35. Auch andere Studien oder Beobachtungen von Profi-Tradern belegen dies.
Ein Vorgeschmack für deutsche Trader?
Aktuell ist mir nichts bekannt, dass die deutsche Finanzaufsicht eine derartige Einschränkung wie in Frankreich (oder auch Polen, USA, Japan) geplant hat. Doch was nicht ist, kann noch werden! Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden 3 bis 5 Jahren definitiv eine Einschränkung der Hebel bei CFDs in Deutschland erleben werden.
Ihr Sebastian Hell
CFD-Experte & Börsenjournalist
Die obenstehende Kolumne wird Ihnen präsentiert von QTrade (www.qtrade.de)!
Weitere Artikel von Sebastian Hell finden Sie auch unter https://qtrade.de/tradingblog
Ãœber den Autor & Qtrade
Sebastian Hell hat Internationale Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlich regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte. QTrade mit Sitz in München bietet seinen Kunden neben Top-Handelskonditionen umfangreiche Zusatzsoftware für den MetaTrader 4 und 5 wie Actionlines, Sekunden-Trader, QCentral, QSnap und vieles mehr! Mehr Infos unter www.qtrade.de
Marktticker
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