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Geldanlage Report: Diese US-Smallcaps sind wahre Kursraketen

Armin Brack - Indizes - 18.04.2016

Lieber Geldanleger,

wer mit einer erhöhten Schwankungsbreite kein Problem hat, kann mit kleinen Aktien hohe Gewinne einfahren. Lesen Sie nachfolgend, wie ich die besten Werte filtere und wo Sie am besten einsteigen. Den größten und liquidesten Wert meiner Top stelle ich Ihnen im 2. Teil ausführlicher vor.

Vergleicht man die Zahl der Aktien auf neuen 52-Wochen-Hochs mit denen auf neuen 52-Wochen-Tiefs fällt einem schnell auf, dass die Marktverfassung derzeit besser ist als es die überwiegend vorsichtigen Einschätzungen in der Finanzpresse vermuten lassen. Beispielsweise schafften am Mittwoch an der US-Technologiebörse NASDAQ 43 Aktien neue Hochs, nur 13 fielen auf neue Tiefs. Überhaupt notiert der Tech-Index gerade mal gut fünf Prozent unter seinem Allzeit-Hoch.

Ein solches Umfeld ist prädestiniert für den Kauf von Aktien, die auf neue Hochs ausbrechen. Ich filtere den gesamten US-Markt täglich nach solchen Titeln, wobei nur diejenigen in die Kaufauswahl kommen, die enge Konsolidierungen hinter sich haben. Das verbessert aus charttechnischer Sicht das Chance-Risiko-Verhältnis.

Folgende 5 Aktien sind mir bei meinem Screening am Mittwoch als besonders aussichtsreich aufgefallen, beginnend mit dem Wert, der am stärksten zugelegt hat:

CyberOptics (CYBE) gehört bereits seit 30 Jahren zu den Konstanten im Bereich laserbasiertes Halbleiter-Test-Equipment. CYBE ist technologisch führend, allerdings in einer stark zyklischen und hart umkämpften Branche. Entsprechend lief die Aktie jahrelang unter großen Ausschlägen seitwärts.

Nun brach der Titel am Mittwoch plötzlich unter ungewöhnlich hohem Handelsvolumen auf ein neues 52-Wochen-Hoch aus:

Was steckt dahinter? Tags zuvor hatte die Firma fürs erste Quartal eine Umsatzsteigerung von sage und schreibe 96 Prozent auf rund 19 Mio. US-Dollar angekündigt und zusätzlich über eine neue große Order im Wert von ca. 2,4 Mio. US-Dollar berichtet.

Im ersten Moment ist man geneigt, das vor dem Hintergrund der operativen Zyklik nicht überzubewerten. Aber bei CYBE könnte mehr dahinterstecken. Denn mit dem neuen optischen 3D-Scanner CyberGage360 haben die Minneapolitaner einen technologischen Durchbruch erzielt. Er schafft in drei Minuten und mit höchster Präzision das, wofür Konkurrenzprodukte eine halbe Stunde oder gar mehrere Stunden brauchen.

Mit der neuen patentierten Technologie, der so genannten Multi-Reflection Suppression (MRS), werden während der Inspektion von Schaltkreisen ungewollte Reflektionen, die von glänzenden Objekten ausgehen können, verhindert bzw. unterdrückt. Das gelingt, in dem verschiedene Kameras verwendet werden, die alle gleichzeitig aus verschiedenen Winkeln Bilder erzeugen und die auf den Ziel-Schaltkreis gerichtet sind. Dann werden unter Verwendung selbstprogrammierter Algorithmen, die verschiedenen 3D-Bilder verschmolzen, so dass eine nochmalige Inspektion unnötig wird. Daher resultiert die Zeitersparnis!

Im Halbleiterbereich hat CyberOptics hier schon wichtige Deals mit KLA-Tencor und Nordson an Land gezogen. Das wirklich Spannende ist aber, dass das Unternehmen mit dieser Technologie nun erstmals in der Geschichte den allgemeinen Messtechnik-Markt anpeilt. Dieser hat mit rund einer Milliarde US-Dollar ein ungleich höheres Volumen. Zum Vergleich: Der Gesamtumsatz von CYBE in 2015 lag nur bei 41 Millionen US-Dollar.

Natürlich gibt es im neuen Zielmarkt heftige Konkurrenz, u.a. durch die deutsche Zeiss und Faro Technologies aus den USA. Aber selbst wenn der MicroCap nur einen Bruchteil an Marktanteilen gewinnt, könnten die Auswirkungen auf das operative Ergebnis gewaltig sein. Durch die Übernahme des Spezialhändlers Laser Design in 2014, der über 53 Standorte in den USA und neun internationale Büros verfügt, hat man die entsprechende Vertriebsstärke aufgebaut.

Wichtig dabei: CYBE verfügt über einen Bestand an Cash und kurzfristig liquidierbaren festverzinslichen Anlagen von über 17 Millionen US-Dollar bei keinerlei Verbindlichkeiten. Bei 6,7 Millionen ausstehenden Aktien und einem aktuellen Kurs von ca. 11,50 US-Dollar (Marktkapitalisierung 77 Millionen US-Dollar) sind also rund 22 Prozent des Börsenwerts durch diese liquiden Mittel abgefedert.

MEIN FAZIT:

Die Ausgangslage ist explosiv. Sobald erste Aufträge für den CyberGage360 eingehen könnte die Aktie tatsächlich durch die Decke gehen. Der Neubewertungsprozess hat bereits eingesetzt.

Andererseits muss CyberOptics nun aber auch liefern. Ursprünglich sollten bereits im vierten Quartal 2015 erste CyberGage360-Verkäufe realisiert werden. Noch läuft aber die Beta-Testphase. Entsprechend wurde auch der ursprüngliche Plan einer Umsatzsteigerung von zehn Prozent für 2015 nicht erreicht. Stattdessen gab es einen Rückgang um zehn Prozent. ,Die Aktie ist entsprechend nur für spekulative Anleger geeignet.


Das gilt noch viel mehr für Argos Therapeutics (ARGS), einen hochspekulativen kleinen Biotechwert mit enormen Kursausschlägen.

Argos forscht an einem personalisierten dendritischen Krebsimpfstoff namens Arcelis, der eine Art Weiterentwicklung von Dendreon´s Provenge ist. Letzterer wurde vor einigen Jahren hoch gelobt. Die Dendreon-Aktie ging damals durch die Decke. Der kommerzielle Erfolg blieb aber aus. Inzwischen ist Dendreon sogar insolvent.

Prinzipiell geht es dabei darum, dentritische Zellen zu extrahieren und entsprechend außerhalb des Körpers so zu behandeln, dass sie die T-Helferzellen im Körper noch stärker aktivieren, wenn sie wieder injiziert werden. Dentritische Zellen sind Zellen des Immunsystems, die Antigene erkennen und als einzige Zellen in der Lage, eine Immunantwort auszulösen.

Eine Problematik, die Dendreon mit zum Verhängnis geworden ist und der sich auch Argos nicht komplett wird entziehen können, liegt im komplizierten und damit sehr teuren Herstellungsprozess für diese Art von Medikamenten.

Der in den klinischen Testreihen am weitesten fortgeschrittene Wirkstoff AGS-003 soll vor Nierentumoren schützen und befindet sich bereits in der dritten klinischen Testphase.

Vor kurzem wurde darüber hinaus mit dem gleichen Wirkstoff eine Phase 2-Studie gegen NSCLC, eine Lungenkrebs-Form, gestartet.

Argos kam erst im Februar 2014 an die Börse und hat den Biotechsektor sehr lange underperformt. Der Therapieansatz von Argos ist auf Grund der oben beschriebenen Probleme inzwischen sehr umstritten. Experten werfen dem Unternehmen zudem vor, in der Vergangenheit Zeit verschwendet zu haben, und nun "yesterday´s news" zu sein, sprich: In der Krebsforschung gelten inzwischen andere Ansätze wie Immun-Checkpoint-Inhibitoren als vielversprechender um eine Immunreaktion gegen einen Tumor zu verstärken.

Hinzu kam dann noch ein Skandal beim direkten Konkurrenten Northwest Biotherapeutics (NWBO), der an einem ganz ähnlichen Therapieansatz forscht. CEO Linda Powers wird dort beschuldigt, von nicht erlaubten Transaktionen zwischen Northwest und mit ihr verbundenen Firmen profitiert zu haben. Die Aktie hat seit den Hochs im August vergangenen Jahres 87 Prozent an Wert verloren.

Dass es auch institutionelle Investoren gibt, die weiter an Argos glauben, zeigte die Finanzierungsrunde vom 7. März in deren Rahmen Argos in einem ersten Schritt brutto knapp 20 Millionen US-Dollar zugeflossen sind (Preis der Kapitalerhöhung lag bei 5,44 US-Dollar je Aktie).

Die Ernennung eines neues Chief Medical Officers (Lee Allen, der u.a. bereits an der Entwicklung und Zulassung eines anderen Medikamentes gegen Nierenzellkrebs (Torisel) beteiligt war) und vor allem die sehr guten Fortschritte bei der oben genannten Phase 3-Studie (vorzeitige Einschreibung der 450 benötigten Patienten) lassen plangemäß bereits im Juni ein neue Begutachtung durch den unabhängigen Datenüberwachungsausschuss (Independent Data Monitoring Committee; IDMC) zu. Dieser wird dann auf Basis der bis dahin vorliegenden Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von AGS-003 gegen Nierenzellkrebs seine Empfehlung geben, ob die Studie fortgesetzt werden kann oder abgebrochen werden muss.

Wird sie fortgesetzt kann die zweite Phase der Finanzierungsrunde anlaufen. Da die Aktie inzwischen bereits doppelt so hoch notiert wie Anfang März wäre die Verwässerung für die Aktionäre durch die Ausgabe neuer Aktien entsprechend geringer. Das zeigt, wie wichtig ein starker Aktienkurs ist.

In diesem Zusammenhang stellt sich immer auch die Frage, inwieweit hier der Aktienkurs bewusst nach oben "gepusht" wird. Auffällig ist, dass Argos eine Art Liebling einiger Börsenbriefschreiber in den USA ist. So wurde das Papier im Herbst 2014 vom Retirement Millionaire-Brief aus dem Hause Stansberry & Associates empfohlen und im Januar diesen Jahres vom Smart Tech Investor eines gewissen Dr. Joe Duarte.

MEIN FAZIT:

Argos ist ein typischer "Make it or break it"-Wert. Der laufende ADAPT-Trial von AGS-003 ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Unternehmens. Kann die Phase 3 bis zum Ende durchgeführt werden und werden die primären Ziele erreicht wird die Aktie durch die Decke gehen. Denn dann steigen nicht nur die Chancen auf eine Zulassung von AGS-003 gegen Nierenzellkrebs signifikant, sondern auch die für die Wirksamkeit bei anderen Krebserkrankungen.

Meiner Ansicht nach liegt hier eine typische Chance-Risiko-Verteilung für Biotechforschungs-Aktien vor. Das heißt, die Chancen auf eine Zulassung sind relativ gering (geschätzt 20 bis 30 Prozent). Entsprechend droht je nach dann noch vorhandenem Cashbestand im Falle der Nichtzulassung ein massiver Absturz (um geschätzt bis zu 80 Prozent gerechnet vom jetzigen Niveau). Wird AGS-003 aber ein Erfolg winkt je nach dem wie stark die Überlebenszeit der Patienten (median survival) verlängert werden kann, eine Kursvervielfachung.

Vor dem Kauf einen Rücksetzer auf den Pivotpunkt bei 8,65 US-Dollar abwarten.


Die klischeehaft benannten Golden Star Resources (GSS) sind eine Nachzüglerspekulation bei den zuletzt wiederentdeckten Goldminen-Aktien. Zu beachten ist dabei, dass Nachzügler meist von eher minderwertiger Qualität sind. Zunächst laufen die Topwerte aus einem Sektor. Bei den Goldminen waren bzw. sind dies McEwen Mining (MUX; s.a. mein Artikel vom 06.02. aus dem Geldanlage-Report) und Richmont Mines (RIC).

Werden die Werte aus der zweiten und dritten Reihe gespielt ist der Run/Hype üblicherweise bereits weit fortgeschritten. Entsprechend sind die Risiken einer Korrektur erhöht. Tatsächlich ging es am Mittwoch und Donnerstag bei den Goldminern insgesamt wieder deutlich abwärts.

Auf den ersten Blick passt das Schema auch hier: GSS wurde vom seit 2011 fast halbierten Goldpreis (Hoch August 2011 bei 1.921 US-Dollar ($) je Unze; Tief bei 1.046 $ im Dez. 2015) kalt erwischt, weil das Unternehmen durch die hohen operativen Kosten bei einer der beiden Hauptminen in Ghana (Bogoso), die fallende Goldproduktion und die hohe Verschuldung denkbar schlecht für ein solches Umfeld positioniert war.

Nun macht man zwar Fortschritte bei der Neuausrichtung zum Niedrigpreis-Produzenten, allerdings nicht in dem Tempo, das sich Analysten erhofft hatten. In 2015 sind die AISC (nachhaltige Produktionskosten je Unze) zwar auf 1.158 US-Dollar je Unze gefallen, was aber immer noch am oberen Ende der ursprünglich geplanten Range von 1.030 bis 1.160 US-Dollar gelegen hat.

Das klingt für mich schon nach "minderwertiger Qualität". Interessant wäre die Aktie in diesem Fall nur dann, wenn der Goldpreis wirklich weiter massiv nach oben durchstarten sollte. Dann käme der enorme Ertragshebel von GSS zum Tragen, der sich durch die Kombination aus der hohen Goldproduktion von über 200.000 Unzen pro Jahr und den relativ hohen Produktionskosten ergibt. Simples Beispiel: Geht man bei GSS von AISC von 1.150 US-Dollar je Unze aus, so verdient man bei einem Goldpreis von 1.200 US-Dollar 50 US-Dollar je Unze, bei einem Goldpreis von 1.500 US-Dollar aber 350 US-Dollar je Unze, also das Siebenfache.

Das Bild ändert sich aber, wenn man die jüngste Entwicklung genauer anschaut. Bereits im vierten Quartal konnte man die AISC massiv auf 896 US-Dollar je Unze senken. Diesen Mittwoch nun meldete GSS vorbörslich, man habe im ersten Quartal das Produktionsziel mit 53.000 Unzen übertroffen und das bei einem gleichzeitig noch niedriger als erwarteten AISC von unter 750 US-Dollar..

Diese jüngsten Erfolge führten wiederum dazu, dass Royal Gold weitere 20 Millionen US-Dollar investiert. Um das Risiko etwas abzufedern hatte man im Mai letzten Jahres mit dem Finanzierer einen Streaming-Deal mit einem Gesamtvolumen von 130 Millionen US-Dollar abgeschlossen.

Zunächst waren ebenfalls 20 Millionen US-Dollar im Rahmen eines vier Jahre laufenden Kredits an GSS geflossen. Im Gegenzug muss in den ersten Jahren 8,5 Prozent des produzierten Goldes zu einem Preis von 20 Prozent des Goldpreises zum Zeitpunkt der Lieferung an Royal Gold abgetreten werden.

Das verringert das Risiko, aber auch den Ertragshebel bei steigendem Goldpreis.

MEIN FAZIT:

Golden Star Resources entwickelt sich derzeit vom Nachzügler zur Qualitätsaktie. Auf Grund des hohen Produktionsvolumens in Kombination mit den neuerdings stark rückläufigen Produktionskosten ergibt sich enormes Ertragspotenzial. Auf Basis der neuen Analystenschätzungen sinkt das KGV für 2017 auf unter zehn.

Wer kaufen möchte sollte einen Rücksetzer in den Bereich des alten Hochs bei 0,56 US-Dollar abwarten.


Wert Nummer vier kommt ebenfalls aus dem Goldbereich, ist aber kein Explorer oder Produzent sondern ein Händler, und zwar ein chinesischer: Kingold Jewelry

Nirgendwo ist Gold als Anlage- und Schmuckobjekt so beliebt wie auf dem chinesischen Festland. Kingold ist einer der führenden Händler, Goldschmuckhersteller und Edelmetallinvestmenthaus gleichzeitig.

Ähnlich wie bei den Goldminen belastete auch bei Kingold der Rückgang des Goldpreises in den letzten Jahren. Die verkaufte Goldmenge sinkt bei gleichzeitig fallenden Preisen. Der Bruttogewinn hat sich so in 2015 kurzerhand auf 38,3 Millionen US-Dollar halbiert, die Bruttomarge fiel auf nur noch 3,8 Prozent. Interessant dabei ist, dass der Rückgang der verkauften Menge auf 56,5 Kubiktonnen Gold in 2015 im Vergleich zum Vorjahr (60,1 Kubiktonnen) weniger drastisch ausfiel als befürchtet. Die eigene Prognose hatte bei 45 bis 55 Kubiktonnen gelegen.

Das reichte immer noch für einen Nettogewinn von 21,6 Millionen US-Dollar oder 0,33 US-Dollar je Aktie. Wenn Sie sich den aktuellen Kurs von 1,50 US-Dollar betrachten sticht der extrem niedrige Gewinnmultiple ins Auge. Das 2015er-KGV liegt bei 4,5. Zudem notiert das Papier nur bei einem Bruchteil des Buchwerts, der gegenüber dem Vorjahr nach Firmenangaben sogar leicht von 3,91 auf 4,03 US-Dollar je Aktie gestiegen ist. Das führt dazu, dass Kingold Jewelry zu den wenigen Aktien gehört, die bei Ultra-Value-Screenings nach der Strategie von Value-Legende und Buffett-Lehrmeister Benjamin Graham auftaucht.

Angesichts des besser als erwartet verlaufenen Geschäfts im vierten Quartal und des ja erst seit Anfang 2016 laufenden Aufschwungs beim Goldpreis dürfte der operative Abwärtstrend in 2016 zudem vorläufig gestoppt werden. Kingold hat nach eigenen Angaben zudem bei fallendem Goldpreis die eigenen Vorräte massiv aufgestockt. Das führte in 2015 zwar zu einem hohen negativen operativen Cashflow von minus 62,2 Millionen US-Dollar sollte sich aber nun entsprechend positiv auswirken.

Warum also ist die Aktie so günstig? Nun, das Unternehmen aus Wuhan gehört zur Riege der chinesischen Firmen, die 2010 via Reverse Merger an den US-Markt gekommen sind, das heißt ohne reguläres IPO und quasi durch die Hintertür.

Viele dieser Firmen, eigentlich sogar die meisten, stellten sich in den Jahren danach als Fakes bzw. Anlegerabzocken heraus. Betrug wird dabei durch die Struktur dieser Firmen als Variable Interest Entity (VIE) erleichtert. In der Praxis bedeutet das eine verschachtelte Firmenstruktur, die zu Schwierigkeiten bei der Corporate Governance führt. Im Fall KGJI sieht das so aus:

Konkret sind Sie als Aktionär bei KGJI teilweise von der chinesischen AG Wuhan Kingold Jewelry abhängig, die im Besitz der für den Geschäftsbetrieb erforderlichen Lizenzen ist. Hinzu kommt nach den Erfahrungen, die wir auch in Deutschland mit chinesischen Firmen gesammelt haben, ein allgemein deutlich erhöhtes "Veruntreuungsrisiko". Selbst wenn es operativ gut läuft stellt sich die Frage, wieviel die Aktionäre der US-Tochter davon tatsächlich abbekommen. In der Vergangenheit war es bei anderen Firmen so, dass selbst bei üppigsten Cashbeständen keine (Sonder)-Dividende an die US-Aktionäre ausgeschüttet worden ist.

Andererseits ist KGJI in gewisser Weise ein Sonderfall. Der Buchwert besteht großteils aus dem 24karätigen Goldbestand. Gleichzeitig wird der Goldbesitz in China genau kontrolliert. Es gibt ein striktes System der staatlichen Aufsichtsbehörde, das alle Transaktionen überprüft und aufzeichnet.

Zudem fällt bei jeder Transaktion Mehrwertsteuer an, so dass alle Trades nochmals von den Steuerbehörden gecheckt werden. Und schließlich haben auch noch die Banken unabhängige Prüfer, die regelmäßig die Höhe des Goldbestands checken. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Assets von KGJI tatsächlich werthaltig sind, sehr hoch.

Das Unternehmen bemühte sich in den letzten Analystenkonferenzen zudem sehr um eine möglichst hohe Transparenz.

MEIN FAZIT:

Kingold Jewelry lässt wohl bei fast jedem erfahrenen Börsianer sehr ungute Erinnerungen an die zahlreichen Betrügereien mit China-Reverse-Merger-Aktien aufkommen. Dabei haben sich die auf dem Papier äußerst attraktiven Bewertungsniveaus, die auch bei Kingold auffallen, am Ende jeweils als fadenscheinig herausgestellt. Anleger erlitten hier häufig einen Totalverlust.

Bei Kingold gibt es jedoch auf Grund der Struktur des operativen Geschäfts und der inzwischen relativ langen Historie am US-Markt eine Chance, dass es sich bei dem Unternehmen tatsächlich um die berühmte Ausnahme von der Regel handelt. Ist das der Fall könnte sich die Aktie tatsächlich sukzessive an ihren inneren Wert annähern, woraus sich ein mittleres Kurspotenzial von 150 Prozent ergibt.

Wer die Spekulation eingehen möchte kauft auch hier am besten in der Nähe des Pivotpunkts von 1,46 US-Dollar.

Viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage wünscht
Armin Brack
Chef-Redakteur Geldanlage-Report
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