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Euro unter Druck, während Finanzmärkte weitere Ankurbelungen durch die EZB erwarten

Ebury - Indizes - 09.03.2016

Die globalen Finanzmärkte fokussieren sich aktuell auf die kommenden Verkündungen der Zentralbank, besonders in der Eurozone.

In der letzten Sitzung zur Geldpolitik im Januar hat die Europäische Zentralbank (EZB) unsere Erwartungen für weitere Lockerungen im ersten Halbjahr 2016 validiert. Während EZB-Präsident Mario Draghi keine neuen politischen Maßnahmen bekannt gegeben hat, suggerierte er stark, dass zusätzliche Ankurbelungen bereits zur nächsten Sitzung am Donnerstag, den 10.März in Betracht gezogen werden.

Draghi betonte, dass sich der Inflationsausblick seit der letzten Sitzung im Dezember im Einklang mit dem weltweiten Sturz der Ölpreise „erheblich� verschlechtert hat. Zudem äußerte er Sorge um “Second-Round Effects�, einschließlich fallender Lohndruck mit der durch China verursachten Volatilität in den globalen Finanz- und Rohstoffmärkten, die die Abwärtsrisiken in der Wirtschaft der Eurozone erhöhen. Draghi hat wiederholt, dass es „keine Grenzen� gibt inwieweit die Bereitschaft der Entscheidungsträger geht innerhalb ihres Mandates zu handeln. Daher wird die EZB auf der kommenden Sitzung das existierende Lockerungsprogramm „prüfen�.

Die Erwartungen zu weiteren geldpolitischen Maßnahmen in der Eurozone haben den Euro bereits um 4% gegen den US Dollar seit Mitte Februar gesenkt (Abbildung 1).

Abbildung 1: EUR/USD (Februar 2016 - März 2016)

Quelle: Thomson Reuters Datastream Datum: 07.03.2016

Der Anstieg der Gemeinschaftswährung Anfang Februar hing unserer Meinung nach an dem hohen Überhang in Long-Dollar vs. Euro Positionierung in den Märkten. Als dies bereinigt wurde, gab es wenig um die Wiederaufnahme des Abwärtstrends des Euro zu verhindern.

Seit der EZB-Sitzung im Januar haben sich die Wirtschaftsbedingungen weiter verschlechtert. Die Eurozone fiel im Februar in eine Deflation zurück, nachdem das Verbraucherpreiswachstum unter Null auf -0,2% für das Jahr stürzte.

Auch die sonst stabile Kerninflation fiel um ungewöhnliche 0,3% auf nur 0,7% (Abbildung 2), während Herstellerpreise weiter tief im negativen Bereich lagen.

Abbildung 2: Inflationsrate in der Eurozone (2013 - 2016)

Quelle: Thomson Reuters Datastream Datum: 04.03.2016

Auch die PMI-Stimmungsindikatoren sind nun in drei fortlaufenden Monaten weiter gesunken. Der zusammengesetzte Index ging im letzten Monat auf 52,7 zurück, der dritte fortlaufende Rückgang. Diese Indizes sind womöglich der genaueste führende Indikator aus der Eurozone. Diese schwache Leistung wird sicherlich Draghi’s Entscheidung in der kommenden Sitzung gegen die Bundesbank stärken.

Wir stimmen mit dem Konsens darüber überein, dass die EZB am 10.März weitere Lockerungsmaßnahmen verkünden wird. Wir erwarten eine zusätzliche Reduktion von 10 Basispunkten im bereits negativen Einlagenzinssatz von -0,3%, mit der Möglichkeit einer Erweiterung des existierenden QE Programms. Zudem könnte es Maßnahmen zur Unterstützung des Banksystem aus einer regulatorischen und kapitalgesteuerten Perspektive geben.

Die Ströme an negativen Neuigkeiten aus der Wirtschaft, kombiniert mit gemäßigten Kommentaren von Präsident Draghi führen dazu, dass zusätzliche Ankurbelungen in diesem Monat schon voll eingepreist sind. Fehlende Handlungen seitens der EZB würde für eine große Enttäuschung sorgen und einen erheblichen Aufwärtsdruck auf den Euro hervorrufen, der in diesem kritischen Augenblick nicht gewünscht ist.

Allerdings denken wir, dass Draghi es sich nicht leisten kann die Märkte zu enttäuschen. Daher erwarten wir, dass der Euro signifikant schwächer als auf dem aktuellen Niveau gegen das britische Pfund enden wird und geringer vs. US Dollar - und im dritten Quartal des Jahres eine Parität erreichen wird. Der kommende Donnerstag stellt für das Währungspaar EUR/USD ein Risiko dar. Daher sollten Finanzmanager ihre Position zu einem schwachen Dollar vorher absichern.

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Quelle: Pressemitteilung Ebury