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Geldanlage-Report: Süss Microtec - Ist der Kursanstieg diesmal nachhaltig?

Armin Brack - Indizes - 09.11.2015

Die Aktie des Herstellers von Anlagen und Prozesslösungen für die Halbleiterindustrie gehörte zuletzt zu den Top-Performern am deutschen Aktienmarkt. Zurecht, denn nach dem schwachen ersten Halbjahr mit niedrigen Umsätzen und einem Verlust beim operativen Ergebnis haben die Garchinger zuletzt beeindruckendes operatives Momentum entwickelt.

Schon beim Zahlenwerk fürs erste Halbjahr war der Auftragseingang ein Lichtblick, der mit 40,5 Millionen Euro über der Prognose von 30 bis 40 Millionen Euro gelegen hatte. In diesem Stil ging es weiter: Am 23.09. wurde die Auftragseingangsguidance für Quartal 3 von 25 bis 35 Millionen Euro auf 30 bis 40 Millionen Euro angehoben. Schließlich folgte am 28.10. die Anhebung der Prognose für Quartal 4 von 30 bis 40 Millionen Euro auf 35 bis 45 Millionen Euro.

Nun muss man bei diesen Vergleichen immer berücksichtigen, dass Unternehmen möglicherweise bei den Prognosen etwas tief stapeln, um diese dann übertreffen zu können. Objektiv betrachtet scheint der Auftragseingang trotz der Prognoseanhebungen ja "nur" in etwa konstant zu sein über die letzten Monate.

Die Analysten von Warburg Research bleiben in ihrem ganz neuen Research-Update vom Freitag jedenfalls sehr optimistisch und geben ein Kursziel von 9,00 Euro aus. Sie finden das Update hier.

Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte: Süss hat drei Geschäftsfelder: Lithographie, Bonder und Fotomasken-Equipment.

Im Bereich Lithografie konnten erneut Marktanteile hinzugewonnen werden. Warburg sieht hier weiteres Wachstumspotenzial durch Projektionsscanner von Tamarack, die Süss 2012 zur Ergänzung der eigenen Produktlinie übernommen hat. Zentrale Lithographie-Schritte, die bisher von so genannten Steppern (anderer Hersteller) übernommen werden, könnten künftig von Tamarack-Scannern ausgeführt werden. Tamaracks Umsatzbeiträge sollen von 10 Millionen auf mittelfristig 25 bis 40 Millionen Euro steigen. Die neue Generation von Süss-Coatern soll sich zusätzlich positiv auf Wachstum und Margen auswirken.

Viel Optimismus - Vergangenheit mahnt zur Vorsicht

Das Segment Bonder bezeichnet Fügeverfahren, die zur Verbindung zweier oder mehrerer Wafer genutzt werden, die wiederum als Grundplatten für elektronische Schaltkreise dienen. Dabei wird zwischen klassischem permanenten Bonden und dem temporären Bonden unterschieden. Letzteres dient als Schlüsseltechnologie für die 3D-Integration.

Unter 3D-Integration wiederum versteht man in der Elektronik eine integrierte Schaltung bei der die aktiven elektronischen Komponenten sowohl horizontal also auch vertikal in zwei oder mehr Schichten integriert sind, das heißt, zu einem einzigen Schaltkreis verbunden werden.

Aus dem Bereich permanentes Bonden hatte sich Süss 2013 zurückgezogen, greift nun aber mit dem neuen XB8-Bonder wieder an und gewinnt Marktanteile zurück.

Die große Zukunftshoffnung liegt aber eigentlich bei temporären Bondern, zunächst speziell für den Speicherchip-Bereich. Hier hat Süss in den letzten Jahren viel investiert und sieht sich selbst als technologisch führend.

Das Problem: Süss hat sich auf der Zeitebene verschätzt, wie Finanzvorstand Michael Knopp selbst zugibt. Es gibt bisher nur Pilotkunden aber keine Volumenfertigung. Warburg Research hält den Durchbruch in 2016 für möglich, was aber fraglich ist.

Im dritten Bereich, dem Fotomasken-Equipment sieht Warburg ebenfalls Potenzial, und zwar durch eine Kooperation mit den Japanern NuFlare. Diese sind führend bei Elektronenstrahl-Litographieanlagen und bauen ein System von Süss in ihre Produktionsanlagen ein.

Meine Meinung: Klingt alles super, aber Süss hat auch in der Vergangenheit schon viel versprochen und optimistische bis euphorische Analysteneinschätzungen erhalten. Zu oft hat das Unternehmen aber nicht "geliefert". Strategisches hin und her in einem extrem zyklischen und hart umkämpften Markt ließen das Unternehmen auf der Stelle treten. Und die Aktie auch - und das seit über zehn Jahren.

Dividende wurde auch keine bezahlt.

Natürlich kann das alles in Zukunft besser werden. Es kann viel passieren, auch eine Übernahme. Als potenzielle Aufkäufer gelten z.B. BE Semiconductor, Rudolph Technologies oder Ultratech.

Rudolph hat allerdings vor kurzem eine andere Firma übernommen, Ultratech hat mit eigenen Problemen und einem aktivistischen Aktionär zu kämpfen. Bliebe alleine BE Semi als potenzieller Käufer. Allerdings sind die Münchener Vorstädter nicht das optimale Übernahme-Opfer: Im Verhältnis zum Umsatz ist die Struktur des Unternehmens für einen Aufkäufer relativ komplex, da viele verschiedene Produktlinien vorhanden sind, was eine Integration erschweren würde.

Bewertungstechnisch ist Süss auf Basis des Buchwerts nicht teuer (Eigenkapital von 117 Mio. Euro vs. Market Cap 138 Mio. Euro), allerdings ist in den derzeitigen Analystenprognosen für 2016 von 0,30 Euro je Aktie schon einiges an Wachstumsfantasie eingepreist. Selbst wenn die Prognosen eintreffen liegt das 2016er-KGV bei 23. Sonderlich günstig ist das nicht, allerdings sind die Bewertungen im Technologiebereich ja derzeit allgemein deutlich erhöht.

MEIN FAZIT:

Pro und Contra halten sich aus meiner Sicht die Waage. Ich schätze die Aktie als Halteposition ein, würde aber auf dem aktuellen Niveau nicht mehr kaufen. Zu oft hat das Unternehmen in der Vergangenheit enttäuscht.

Viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage wünscht
Armin Brack
Chef-Redakteur Geldanlage-Report
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