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Flucht in Sachwerte

Sebastian Hell I QTrade - Commodities - 29.12.2014

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
seit sich die Europäische Zentralbank, genauso wie andere Notenbanken dieser Welt, entschieden hat, der lahmenden Konjunktur mit billigem Geld entgegen zu treten, müssen sich renditeorientierte Anleger neu aufstellen. Sparbuch und Festgeld sorgen nicht mal mehr für einen Ausgleich der schleichenden Geldentwertung, trotz niedriger Inflationsraten. Einige Banken in Deutschland und der Schweiz sind bereits zu negativen Zinsen übergegangen, wenn auch erst bei höheren Beträgen. In der Praxis zahlen vermögende Kunden also dafür, dass sie ihr Geld bei den entsprechenden Instituten parken. Verrückt? Ja, ohne Zweifel, denn der ursprüngliche Zweck einer Bank, nämlich die sichere Aufbewahrung der Ersparnisse, wird damit ad absurdum geführt. Dennoch ist es die Praxis und zudem wohl nur eine Frage der Zeit, bis wir alle von diesem Problem betroffen sind. Ginge es nach den Notenbankern, dann sollten wir alle mehr konsumieren. Zugegeben, wer sein Geld ausgibt, der braucht es nicht mehr anzulegen, aber in Zeiten der Sorge vor Altersarmut, kann dies nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Beliebte Sachwerte

Als Sachwerte bezeichnet man Güter, die möglichst unempfindlich gegenüber den Schwankungen der Inflation sind. Wobei dies theoretisch bedeutet, dass sie in ihrem Wert stetig steigen sollten, in der Höhe der aktuellen Geldentwertung. Die Praxis sieht anders aus. Die Preise für Kunst, Weine, Oldtimer und insbesondere Immobilien steigen in ungeahnte Höhen und nicht wenige Beobachter sprechen hier bereits von einer Blasenbildung. Nicht ohne Grund, denn gerade die beliebteste Anlage der Deutschen, die Immobilie, erfährt eine Preissteigerung, wie man sie noch vor zehn Jahren kaum für möglich gehalten hätte. So ist das Preis/Mietverhältnis in guten Lagen von 20 auf über 30 gestiegen. Es dauert also mehr als 30 Jahre, bis die Aufwendungen für den Kauf der Immobilie durch die Mieten wieder eingespielt sind. In Top-Lagen europäischer Metropolen sind sogar noch höhere Wert zu beobachten.

Eine trügerische Sicherheit

Dabei bietet der Kauf einer Immobilie nur scheinbar ein erhöhtes Maß an Sicherheit. Sofern genügend Eigenkapital eingesetzt wird und der Kaufpreis in Relation zu den Einkommensverhältnissen steht, bietet das selbst bewohnte Eigenheim ein solides Fundament für die Altersvorsorge und erhöht nach Umfragen, quasi als positiver Nebeneffekt, die Lebensqualität. Insofern möchte ich diese Art des Sparens außen vor lassen. Der Erwerb einer Anlage zur Vermietung aber, unterliegt immer einem Risiko, gerade auf aktuellem Preisniveau. Das bereits angesprochene Preis/Mietniveau ist vergleichbar mit dem Kurs/Gewinn-Verhältnis bei Aktien. Bei dieser Betrachtungsweise sind Immobilien teuer, was nichts daran ändert, dass das Ende der Preisspirale vermutlich noch nicht erreicht ist. Der wesentliche Unterschied zwischen Aktien und Immobilien: Der Anteil des Fremdkapitals. Eine solide Bonität vorausgesetzt, liegen die Hypothekenzinsen heute unter 2 Prozent. Dadurch bleiben selbst relativ teure Objekte noch einigermaßen rentabel. Die Frage ist nur: Wie lang hält dieser Zustand an? Muss nach 5, 10 oder 15 Jahren neu finanziert werden, dann unterliegt der Käufer einem schwer kalkulierbaren Risiko.

Aktien und Gold

Wenn Immobilien am oberen Ende der Beliebtheitsskala rangieren, dann bilden Aktien das Schlusslicht in Deutschland. Gold hat gewissermaßen einen Sonderstatus mit Versicherungscharakter für schlechteste Zeiten, aber mit Aktien können sich viele deutsche Anleger einfach nicht anfreunden. Ein Großteil der Bevölkerung verbindet damit mindestens zwei Krisen in den letzten 15 Jahren und misstraut der Finanzbranche tendenziell. Letzterer Einwand mag teilweise seine Berechtigung haben, aber ansonsten sollten Sie Aktien als das betrachten was sie sind: Eine Beteiligung an einem Unternehmen ihrer Wahl. Es gibt gute und schlechte Aktien, wie es gute und schlechte Unternehmen gibt. Die Kurse solider Blue-Chips stehen heute deutlich höher als vor 15 Jahren, trotz der Finanzkrise, sind aber, gegenüber vielen anderen Sachwerten, nicht teuer. Machen Sie sich von den Vorurteilen frei und betrachten Sie die Fakten. Viele Unternehmen schütten jedes Jahr konstante Gewinne in Form von Dividenden an ihre Teilhaber aus. Aktien werden niemals auf Kredit gekauft, was sie, bei genauerem Hinsehen, in der persönlichen Vorsorge nicht riskanter erscheinen lässt, als wenn man eine Immobilie mit einem Fremdkapitalanteil von über 50 Prozent (tatsächlich sind es oft über 70 Prozent) erwirbt. Wer sagt Ihnen, dass Ihr Objekt in zehn Jahren nicht 20 Prozent weniger wert ist, weil das Preis-Mietverhältnis sich wieder seinem historischen Durchschnitt angenähert hat, also deutlich gesunken ist? Aktien sind jederzeit wieder veräußerbar, wenn die Umstände es verlangen oder wenn Ihnen ein anderes Unternehmen profitabler erscheint. Zu guter Letzt können Sie sich als Miteigentümer eines Unternehmens einer gewaltigen Lobby im Rücken sicher sein. In Zeiten großer Krisen haben sich Staaten nicht gescheut, persönliche Vermögen aller Art massiv zu besteuern, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Große Unternehmen wurden dabei häufig verschont, um die Arbeitsplätze (und damit das Gros des Volkseinkommens) nicht zu gefährden. Natürlich unterliegt auch die Aktien-Anlage Schwankungsrisiken. Langfristig bildet sie aber einen wichtigen Baustein der Vermögensbildung.

Ihr Sebastian Hell
CFD-Experte & Börsenjournalist

Die obenstehende Kolumne wird Ihnen präsentiert von QTrade (www.qtrade.de)!
Weitere Artikel von Sebastian Hell finden Sie auch unter https://qtrade.de/tradingblog

Ãœber den Autor & Qtrade
Sebastian Hell hat Internationale Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlich regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte. QTrade mit Sitz in München bietet seinen Kunden neben Top-Handelskonditionen umfangreiche Zusatzsoftware für den MetaTrader 4 und 5 wie Actionlines, Sekunden-Trader, QCentral, QSnap und vieles mehr! Mehr Infos unter www.qtrade.de

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